Am 22. April 2013 veranstalteten die Botschaft der Vereinigten Staaten und das Ecologic Institut Berlin ein Mittagsseminar zu den Ergebnissen eines transatlantischen Forschungsprojektes über kulturelle Wahrnehmung von Klimawandel und Anpassungstrategien in Küstenregionen. Das Projekt wird von der Duke University und dem Ecologic Institut durchgeführt. Dabei wird untersucht, wie deutsche und US-amerikanische Küstenbewohner in ihren Ländern Entscheidungsprozesse zu den Folgen des Klimawandels, insbesondere dem Meeresspiegelanstieg, beeinflussen können.

Bestandteil des Mittagsseminar waren Präsentationen von Dr. Mike Orbach und Alexandra Donargo (Duke University, North Carolina), Jeffrey Allenby (Chesapeake Conservancy, Maryland) und Dr. Grit Martinez (Ecologic Institut). Diese Experten präsentierten Erfahrungen zur Klimawandelanpassung von beiden Seiten des Atlantiks. Die Sprecher betonten, dass bei der Entwicklung von Anpassungsstrategien die Bedeutung von historischen und kulturellen Werten gegenüber den geophysikalischen Eigenschaften eines Ortes von besonderer Wichtigkeit sein kann. Dr. Martinez bezog sich auf die deutsche Ostseeküste, an der, historisch bedingt, sehr unterschiedliche Einstellungen zu Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel vorherrschen. Die Experten waren sich über die Wichtigkeit von 'Kümmerer' oder 'Schlüsselpersonen' auf dem Weg zu erfolgreichen Anpassungsmaßnahmen einig. Im Anschluss an die Präsentationen diskutierten die Teilnehmer, welche Rolle Heimat, Wahrnehmung und Politik in den unterschiedlichen Küstenschutzansätzen der Regionen in den USA und Deutschland spielen.

Das Mittagsseminar war eine Kick-off Veranstaltung einer Veranstaltungsreihe, die zum Anlass des 5. Geburtstages des Ecologic Instituts US in Washington, DC durchgeführt wurde. Das Ecologic Institut Washington wurde am 'Tag der Erde' 2008 gegründet.