Ökonomische Folgen des Klimawandels und Kosten der Anpassung für die Freie und Hansestadt Hamburg
- Präsentation
- Datum
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- Ort
- Hamburg, Deutschland
- Vortrag
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Max Grünig
Jenny Tröltzsch und Max Grünig präsentierten zusammen mit dem Projektpartner Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) in den Räumen der Behörde für Stadtentwicklung und Umweltschutz in Hamburg ihre Projektergebnisse. Sie zeigten, dass noch immer deutliche Wissenslücken in Bezug auf die Kosten und Nutzen von Anpassungsmaßnahmen bestehen. Die im Projekt erarbeiteten Kosten-Nutzen-Analysen für Anpassungsmaßnahmen in Hamburg zeigen, dass auch bei lokalen Fallstudien in vielen Handlungsfeldern noch große Bandbreiten vorliegen. Dennoch weisen bereits bei heutigem Wissen etliche Maßnahmen höhere Nutzen als Kosten auf, bspw. die Förderung von grünen Dächern. Wichtig ist auch, Anreize zur privaten Anpassung zu setzen, um so Schäden zu minimieren, bspw. bei Starkregenereignissen.
Nach einer Einführung in die Methoden der Ökonomie der Anpassung an den Klimawandel und deren Nutzen für eine Priorisierung von Maßnahmen folgte ein Überblick über den Wissensstand in den einzelnen Handlungsfeldern, mit einem Fokus auf zwei Fallstudien: Grünen Dächern (Handlungsfeld Stadt- und Bauleitplanung, Grünflächen und Infrastruktur) und Starkregen (Handlungsfeld Katastrophenschutz, Feuerwehr, Rettungsdienst).
Von besonderem Interesse waren die übergreifenden Empfehlungen auch in der anschließenden Diskussion:
- frühzeitige Anpassung, wenn
- Kosten im Zeitablauf nicht sinken,
- Anpassungsmaßnahmen bereits kurzfristig Nutzen schaffen
- Irreversible Schäden vermieden werden oder
- Maßnahmen langen Vorlauf benötigen.
- Anpassungsmaßnahmen sollten sich möglichst komplementär zueinander verhalten, handlungsfeldübergreifend wirken und robust gegen unerwartet veränderte Rahmenbedingungen sein.
- Verfügbare Methoden wie Kosten-Nutzen- oder Multikriterien-Analysen bringen verschiedene Herausforderungen mit sich, wie Datenerfordernisse und Zeitaufwand.
- Ferner müssen sich Anwender und Entscheider über die getroffenen Annahmen und ihre Auswirkungen auf die Ergebnisse im Klaren sein. Aus pragmatischen Gründen bietet sich häufig die Anwendung von Entscheidungsunterstützungstools und Handlungsleitfäden an, die entweder bereits vorliegen oder im Rahmen aktueller Forschungsprojekte entwickelt werden.
- Anpassungsmaßnahmen bedürfen einer regionalen Beurteilung, Planung und Umsetzung. Ihre Bewertung sollte unter Berücksichtigung lokaler Bedingungen und Besonderheiten im Einzelfall erfolgen.
- Sofern Maßnahmen sich als staatliche Aufgabe erweisen, ergeben sich daraus für die Stadt Hamburg Kooperationserfordernisse zwischen den Behörden und Fachabteilungen.