Ressourcenindikatoren für nachhaltige Industrien und nachhaltige industrielle Entwicklung (RISI)
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Um nachhaltige Industrien und nachhaltige industrielle Entwicklung forcieren zu können, bedarf es effektiver Messgrößen. Zwar existiert eine Vielzahl an Indikatoren, jedoch werden sie bisher nur marginal auf die Fragestellungen nachhaltiger Industrien angewendet. Hierzu führt das Ecologic Institut wissenschaftliche Erkenntnisse zusammen, bewertet diese und leitet daraus Empfehlungen ab, welche Indikatoren in diesem Kontext am vielversprechendsten sind und ob Bedarf an weiteren Indikatoren gesehen wird.
Die effiziente und schonende Nutzung natürlicher Ressourcen ist ein wesentliches Ziel nachhaltiger Entwicklung, um sozio-ökonomische Entwicklung unter geringstmöglichen negativen Umweltauswirkungen zu verwirklichen. Obwohl in diesem Zusammenhang auch nachhaltige Industrien und nachhaltige industrielle Entwicklung eine wichtige Rolle spielen, werden sie bisher jedoch nur am Rande erwähnt.
Das zeigt sich z. B. in den Diskussionen im Zuge des Rio +20-Prozesses. Hier wird u. a. gefordert, die Millennium-Entwicklungsziele (MDGs) um Ziele für Nachhaltige Entwicklung (SDGs) zu ergänzen. Jedoch lassen sowohl MDGs, als auch SDGs spezifische Ziele für Industrien und industrielle Entwicklung vermissen: So geben die MDGs konkrete, teilweise quantifizierbare Ziele aus, um bis 2015 extreme Armut drastisch zu reduzieren. Dabei werden jedoch weder Vorgaben zur Verbesserung der Ressourceneffizienz gemacht, noch die Industrie als solches adressiert. Auch die SDGs, wie sie z. B. von den Regierungen Guatemalas und Kolumbiens vorgeschlagen [pdf, 455 kB, Englisch] wurden, betreffen zwar für industrielle Entwicklung relevante Ressourcen (insbesondere Wasser und Energie), richten sich aber ebenfalls nicht explizit an Industrien oder industrielle Entwicklung.
Eine nachhaltige Entwicklung kann auf globaler Ebene jedoch nur erreicht werden, wenn sich Industrien und industrielle Entwicklung dazu verpflichten, Ressourcen effizienter und nachhaltiger zu nutzen, beispielsweise indem sie die Ressourceneffizienz im Bereich der industriellen Produktion verbessern. Daher wird zunehmend darüber nachgedacht, die SDGs um spezifische Ziele für nachhaltige Industrien und nachhaltige industrielle Entwicklung anzureichern.
Um den Fortschritt in Bezug auf diese Ziele messen zu können, bedarf es effektiver Indikatoren. Aufgrund des Konzeptes nachhaltiger Entwicklung, müssen die Indikatoren in der Lage sein, sowohl die ökologische, als auch die soziale und ökonomische Dimension abzubilden.
Weiterführende Links:
- Ecologic Institut Präsentation: Nachhaltigkeit messen - konzeptionelle Grundlagen und Indikatoren
- Ecologic Institut Projekt: Schwellenwerte und Indikatoren für ökologische Nachhaltigkeit
- Ecologic Institut Projekt: Umweltbelastungsindex
- Ecologic Institut Projekt: Indikatoren-gestützte Umweltberichterstattung
- Ecologic Institut Projekt: Etablierte Wirtschaftsindikatoren mit Zielvorgaben nachhaltiger Entwicklung verknüpfen (IN-STREAM)
- Ecologic Institut Projekt: Potentiale des ökologischen Fußabdruckes als Indikator für Umweltauswirkungen der Nutzung natürlicher Ressourcen
- Ecologic Institut Projekt: Beyond GDP - Fortschritt und Wohlstand messen
- Ecologic Institut Projekt: Europäisches Netzwerk für Eine-Welt-Wirtschaft (OPEN: EU)
- Ecologic Institut Projekt: Entwicklung eines Scoring Mechanismus für die Bewertung der Nachhaltigkeit von Fisch und Meeresfrüchten
- Ecologic Institut Projekt: Wasserökonomie, Ökosystembilanzierung und Wasserresourceneffizienz
- Ecologic Institut Publikation: Integrating Ecological, Carbon and Water footprint into a "Footprint Family" of indicators: Definition and role in tracking human pressure on the planet
- Ecologic Institut Publikation: Pre-modelling analysis of the Footprint Family of indicators in EU and international policy contexts