Klimawandel: Welche Belastungen entstehen für die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen?

Im Auftrag des Bundesministeriums für Finanzen (BMF), untersucht das Ecologic Institut derzeit, inwieweit die Auswirkungen des Klimawandels langfristig die öffentlichen Haushalte in Deutschland belasten werden. Am 26. November 2008 stellte Ingo Bräuer erste Ergebnisse der Explorativstudie beim Arbeitskreis Finanzwissenschaften des BMF vor und diskutierte ausgewählte methodische Fragen mit den anwesenden Experten.

Ziel der Studie, die das Ecologic Institut in Kooperation mit Infras erstellt, ist es zu erkunden, in welchem Ausmaß die öffentlichen Haushalte bei unterschiedlichen Entwicklungsszenarien (in Bezug auf Klima und Entwicklung der Weltwirtschaft) von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sein werden. Dazu werden in einem ersten Schritt die Einflusskanäle des Klimawandels auf die öffentlichen Finanzen qualitativ beschrieben, wobei sowohl die direkten und indirekten Wachstumswirkungen auf nationaler Ebene als auch die Veränderungen der internationalen Handelsströme Berücksichtigung finden. Darauf aufbauend sollen die fiskalischen Wirkungen bis 2100 (positive und negative) grob quantitativ abgeschätzt werden.

Da das Ecologic Institut mit der Studie inhaltlich und methodisch Neuland betritt, bot der Arbeitskreis die willkommene Gelegenheit die methodische Vorgehensweise mit Experten aus der Finanzwissenschaft zu erörtern. Diskutiert wurden unter anderem der Umgang mit Unsicherheit, die methodischen Schwierigkeiten, die sich aus dem langen Zeithorizont der Studie ergeben, und die Frage, inwieweit Klimaanpassungsmaßnahmen in der Studie berücksichtigt werden sollten.