Technologische Möglichkeiten zur Reduktion von Kunststoffabfällen in den Meeren
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Problemstellung
Jährlich gelangen schätzungsweise 19 bis 23 Millionen Tonnen Plastikmüll in aquatische Ökosysteme. Plastik baut sich nur sehr langsam ab und kann jahrzehnte- oder jahrhundertelang im Wasser bleiben. Es zerfällt in kleine Teile, sogenanntes Nano- und Mikroplastik, das von Meerestieren aufgenommen wird und über die Nahrungskette auch den Menschen erreichen kann. Zudem können Organismen sich im Plastikmüll verfangen und dieser kann Schadstoffe in empfindliche Ökosysteme eintragen. Wie kann die Plastikflut gestoppt werden? Und ist es möglich, den Plastikmüll auf effiziente Weise wieder aus unseren Gewässern zu entfernen, ohne dabei die betroffenen Ökosysteme weiter zu schädigen?
Unser Ziel
Das Ecologic Institut erstellt ein Kurzgutachten zu „Technologischen Möglichkeiten zur Reduktion von Kunststoffabfällen in den Meeren“. Darin werden wir einen systematischen Überblick zum aktuellen Stand der technologischen Entwicklungen geben. Es gibt zahlreiche, unterschiedliche Technologien zur Entfernung von Kunststoffen aus Gewässern, die sich entweder bereits auf dem Markt befinden oder kurz vor der Marktreife stehen. Beispiele umfassen feste Installationen zum Auffangen von Plastikmüll in Flüssen, komplexe Schleppvorrichtungen für Schiffe, ferngesteuerte Unterwasser-Drohnen oder Barrieren aus Luftblasen in Häfen. In den letzten etwa zehn Jahren fand rund um den Globus eine intensive Phase der Entwicklung solcher Technologien statt.
Mit dem Kurzgutachten wollen wir den aktuellen Kenntnisstand prägnant und wissenschaftlich robust abbilden. Dabei werden wir auch Wissenslücken aufzeigen und eine Grundlage für informierte Entscheidungen bieten. Ausgewählte Technologien werden wir genauer beleuchten und mögliche Einsatzszenarien skizzieren. Wichtig ist uns dabei, auch die Ursachen der Plastikmüllverschmutzung im Blick zu behalten und sicherzustellen, dass technologische Lösungen einhergehen mit Maßnahmen, die Plastikmülleinträge in die Umwelt vermeiden.
Was wir tun
Das Kurzgutachten wird Technologien aus den folgenden Bereichen berücksichtigen: a) Kläranlagen (sowie Trinkwasseraufbereitungsanlagen), b) Flussmündungen und Binnengewässer, c) Häfen, Küsten und Küstengebiete, d) Meere und Ozeane.
In unserer Analyse der Technologien legen wir ein besonderes Augenmerk auf:
- potenzielle negative Auswirkungen auf aquatische Lebewesen und Ökosysteme
- die Effizienz und optimalen Einsatzbedingungen
- die Verwertung der eingesammelten Plastikabfälle
Für die Erstellung des Kurzgutachtens arbeiten wir mit Dr. Melanie Bergmann vom Alfred-Wegener-Institut sowie mit R. Andreas Kraemer von der Fundação Oceano Azul zusammen.