Um den Folgen des Klimawandels zu begegnen, rücken multifunktionale naturbasierte Lösungen zur Klimaanpassung, wie z. B. Schwammstadtkonzepte, immer stärker in den Fokus. Im Rahmen des vom Umweltbundesamt finanzierten Projekts "Klimaanpassung natürlich! Naturbasierte Lösungen für Kommunen" organisiert das Ecologic Institut eine Reihe von Veranstaltungen, die ausgewählte Aspekte naturbasierter Klimaanpassung thematisieren. Auf kommunaler Ebene sind naturbasierte Lösungen zur Klimaanpassung vielerorts jedoch bisher nicht in politischen Strategien verankert. Zudem bestehen oft Unsicherheiten zu rechtlichen Handlungsmöglichkeiten auf kommunaler Ebene, um naturbasierte Lösungen gezielt zu planen und umzusetzen.

Auf dem Praxisforum "Klimaanpassung vor Ort", welches vom Ecologic Institut mit Unterstützung der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) durchgeführt wurde, diskutierten rund 40 Teilnehmende politische und rechtliche Handlungsmöglichkeiten zur Förderung naturbasierter Lösungen für die kommunale Klimaanpassung.

Nach Grußworten von Clemens Haße, Umweltbundesamt und Prof. Dr. Stefanie Hennecke, SenMVKU, stellte Frau Dr. Juliane Albrecht (Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung) den aktuellen Rechtsrahmen vor, der bei der Planung und Umsetzung naturbasierter Klimaanpassungsmaßnahmen relevant ist. Hierbei hob sie die zentrale Rolle der Bauleitplanung hervor, die den Kommunen vielfältige Möglichkeiten zur Umsetzung von entsprechenden Maßnahmen bietet. Anschließend präsentierte Sophie Wehmeier (Stadt Leipzig) die Aktivitäten Leipzigs zur Integration der wassersensiblen Stadtentwicklung in die Bauleitplanung im Rahmen des Projekts Leipziger BlauGrün II.

Nach einer inhaltlichen Einführung zu informellen Planungsinstrumenten für naturbasierte Klimaanpassung von Benedict Bueb (Ecologic Institut) veranschaulichte Andreas Giga (Emschergenossenschaft) die Arbeit der Zukunftsinitiative Klima.Werk, in der Städte aus dem Ruhrgebiet und die Emschergenossenschaft gemeinsam an einer klimaresilienten, blau-grünen Schwamm-Region arbeiten. In dem anschließenden Vortrag präsentierte Friedel Wielers (Kreis Borken), die Hochwasserallianz Bocholter Aa, ein interkommunaler Zusammenschluss zur Hochwasservorsorge, der u.a. auf naturbasierte Anpassungsmaßnahmen setzt.

Darüber hinaus wurden vom Projektteam Vorschläge für Anwendungen zur Wissensvermittlung vorgestellt, die im Rahmen des Projekts entwickelt werden sollen. Durch interaktive Formate bot dieses Praxisforum zudem Möglichkeiten, mit anderen Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen. In Kleingruppen diskutierten die Teilnehmenden Barrieren und Lösungsansätze sowie gute Beispiel der Integration naturbasierter Lösungen in kommunale Planungs- und Verwaltungsprozesse.