Lessons Learned – Was die Berliner Alternativökonomie von ihren eigenen Anfängen lernen kann
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Die Lösung ökologischer und sozialer Probleme drängt. Dabei werden Fragen nach Sinn und Mitentscheidungsmöglichkeiten in Unternehmen lauter. Es gibt immer mehr Genossenschaften und andere alternative Organisationsformen, Kommerzialisierung wird zunehmend hinterfragt und Konzepte wie solidarischer Direkthandel sollen Lösungen bieten. Klingt vertraut? Genau, diese Motive der derzeitigen Alternativökonomie prägten bereits die Alternativbewegung der 1970er- und 1980er-Jahre. Gerade Berlin kann auf eine bewegte Geschichte der Neuen sozialen Bewegungen zurückblicken. Zahlreiche Berliner Pionierorganisationen von damals sind weiterhin aktiv: Kraut & Rüben, die Schokofabrik, Oktoberdruck, die Regenbogenfabrik und viele weitere. Gleichzeitig entstehen aktuell viele neue alternativ-wirtschaftliche Unternehmen in Berlin – der Stadt, die als Schmelztiegel der Alternativökonomie gilt.
Also alles nur alter Wein in neuen Schläuchen? Oder was ist neu an den heutigen Ideen im Vergleich zu den Motiven von vor über 40 Jahren? Was können die heute Aktiven von den Erfolgen und Misserfolgen der damaligen Zeit lernen? Auf welchen Erfahrungen können und sollten sie aufbauen? Und: Welche Rolle spielen veränderte Rahmenbedingungen? Was ist heute im Vergleich zu früher möglich oder unmöglich geworden?
Darüber diskutierten zwei Expertinnen für Alternativwirtschaft in der zehnten Ausgabe des Wandelweckers:
- Elisabeth Voß ist Betriebswirtin, freie Publizistin und Journalistin. Sie engagiert sich stadtpolitisch und vernetzend; schreibt und hält Vorträge zu solidarischem Wirtschaften, Genossenschaften, Selbstorganisation und Demokratisierung von Wirtschaft und Gesellschaft; berät Kollektivbetriebe und Hausprojekte. Artikel von ihr erscheinen auch im Postwachstumsblog. Mehr Informationen und Texte:
- Sabrina Schmidt ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsfeld "Ökologische Produktpolitik" am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung. Ihre Forschungsinteressen sind zukunftsfähige Unternehmensstrukturen und -prozesse, Diffusion nachhaltiger Innovationen sowie nachhaltige Geschäftsmodelle und Gendergerechtigkeit des alternativen Wirtschaftens.
Moderation: Valentin Tappeser, Gesamtkoordination Ecornet Berlin, IÖW