Die Zukunft von Think Tanks und Politikberatung
- Veranstaltung
- Datum
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- Ort
- Berlin, Deutschland
- Aktive Rolle
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Thomas Birringer (KAS)Dr. Michael Bröning (FES)
Anlässlich der Vorstellung des Berichts zum Globalen Think Tank Ranking 2019 am 30. Januar 2020 veranstaltete das Ecologic Institut eine Frühstücksdiskussion von Think Tankern und Politikexperten, um die Zukunft von Think Tanks und Politikberatung" zu diskutieren. Die Veranstaltung, die gemeinsam von der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgerichtet und gesponsert wurde, war Teil der weltweiten Veröffentlichung des Berichts in über 130 Städten, wobei über 500 Think Tanks als Gastgeber oder Mitveranstalter fungierten.
Die Vortragenden waren:
- R. Andreas Kraemer, Gründer des Ecologic Instituts, präsentierte den Bericht zum Global Think Tank Ranking 2019 und konzentrierte sich auf Zweck, Methodik und die wichtigsten Ergebnisse;
- Thomas Birringer, stellvertretender Leiter der Abteilung Analyse und Beratung der Konrad-Adenauer-Stiftung sprach über die Vielfalt der Think Tanks in politischen Systemen;
- Dr. Michael Bröning, Leiter der Abteilung Internationale Politikanalyse der Friedrich-Ebert-Stiftung, diskutierte über Think Tanks und die Zukunft der Demokratie;
- Dr. Camilla Bausch, Wissenschaftliche & geschäftsführende Direktorin des Ecologic Instituts sprach zu Thema "Think Tanks für die Zukunft – Der Klimakrise begegnen".
Die Moderation übernahm Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und Mitbegründer des Ecologic Instituts.
Die anschließenden Diskussion unter den TeilnehmerInnen thematisierte:
- die Vielfalt – oder "Typologie" – von Think Tanks mit ihren verschiedenen Merkmalen, Finanzmodellen, Einflusstypen und Strategien zur Erhaltung ihrer Relevanz, Qualität und Unabhängigkeit;
- die Methodik des Rankings, seine Stärken und Schwächen als "wahrnehmungsbasiertes Ranking";
- den Raum für Think Tanks in Demokratien vs. autoritären Regimen und wie der politische Kontext die Rollen und Funktionen von Think Tanks prägt;
- strukturelle Defizite in der öffentlichen Verwaltung und der Regierung, insbesondere die Trennung in verschiedene Politikbereiche mit geringer Vernetzung, zu deren Überwindung Think Tanks beitragen müssen;
- die Beobachtung, dass viele externe Politikbereiche zunehmend innenpolitische Implikationen und Auswirkungen haben und dass die Trennung zwischen "interner" und "externer" Politik nicht mehr gilt;
- die Notwendigkeit einer grundlegenden Neuausrichtung der Politik in fast allen Bereichen, wozu Think Tanks erforderlich sind:
- Kompetenz in der Steuerung von Prozessen zur Debatte und Politikformulierung, die mehr Akteure und Segmente der Gesellschaft einbeziehen;
- Kompetenz in der Kunst, Transformationen zu initiieren und zu managen und Innovationen zur Bewältigung politischer und gesellschaftlicher Herausforderungen zu lenken.
Aus der Diskussion ging die Einsicht hervor, dass Think Tanks nicht nur Strategien zur Sicherung ihrer eigenen Zukunft entwerfen müssen, sondern auch das politische Umfeld, in dem sie tätig sind, aktiv schützen und verbessern müssen.
Die vom Think Tanks and Civil Societies Program (TTCSP) der University of Pennsylvania erstellten Ranglisten wurden am 30. Januar 2020 offiziell vorgestellt. Die Ergebnisse basieren auf einer wahrnehmungsbasierten Umfrage, die an rund 15.000 Think Tanks, Journalisten, politische Entscheidungsträger, öffentliche und private Geldgeber und Spezialisten sowie an eine Gruppe von Fachkollegen und Experten verteilt wurden.
Das TTCSP hat seinen Sitz an der University of Pennsylvania und will das Profil, die Kapazität und die Leistung von Think Tanks auf nationaler, regionaler und globaler Ebene stärken.