Nach wie vor ist Braun- und Steinkohle in Deutschland der wichtigste Energieträger in der Stromerzeugung. Deutschlands Klimaschutzziele können jedoch nur erreicht werden, wenn die Kohleverstromung gesenkt und langfristig beendet wird. Das "wann und wie" bleibt aber bisher unklar. Als Grundlage für die Entscheidungsprozesse in der nächsten Legislaturperiode, erarbeitet Ecologic Institut zusammen mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und dem Wuppertal Institut (WI) einen Reader, der die wissenschaftlichen Fakten und Kontroversen rund um den Kohleausstieg übersichtlich zusammenstellt.
Der Kohlereader beschäftigt sich u. a. mit den folgenden Fragen: Welchen Beitrag muss die Energiewirtschaft leisten, damit Deutschland seine Klimaziele erreicht? Was ist technisch machbar und energiewirtschaftlich umsetzbar? Welche ökonomischen, ökologischen und sozialen Effekte sind zu erwarten und wie kann ihnen begegnet werden?
Federführend analysiert das Ecologic Institut die Instrumente zur Reduzierung der Energieerzeugung aus Kohle. Ziel der Analyse ist eine verständliche und systematische Darstellung der zur Verfügung stehenden Politikinstrumente sowie eine Bewertung ihrer Wirksamkeit. Daneben übernimmt Ecologic Institut die grafische Gestaltung des Readers.
Mit dem Klimaschutzplan 2050 hat sich die Bundesregierung im November 2016 konkrete Sektorziele zur Reduktion der Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 gesetzt. Für die Energiewirtschaft wurde eine Reduktion von 358 auf 183 Mt. CO₂-Äquivalente zwischen den Jahren 2014 bis 2030 als Ziel definiert. Seit acht Jahren sind die Treibhausemissionen jedoch nicht nennenswert gesunken. Dies gilt auch für den Elektrizitätssektor, denn die Kohleverstromung verharrt – trotz steigendem Anteil erneuerbarer Energien – auf konstant hohem Niveau. Um die Emissionsziele der Bundesregierung zu erreichen, ist daher eine weitgehende Reduktion der Kohleverstromung notwendig. Um diesen Prozess anzustoßen, ist im Klimaschutzplan 2050 eine Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Regionalentwicklung" vorgesehen, die bis Ende 2018 erste Ergebnisse vorlegen soll.