Die AutorInnen von BIO IS, Ecologic Institut, AMEC, Danish Technical University, University of Milano und LEI haben Maßnahmen zur Schließung von Nährstoffkreisläufen in acht verschiedenen Fallstudienregionen erarbeitet. Hierbei werden praktische und strategische Möglichkeiten zur Reduktion des Nährstoffüberschusses aufgezeigt. Der Bericht "Resource Efficiency in Practice – Closing Mineral Cycles" und acht praxisnahe Broschüren stehen online zur Verfügung.
Stickstoff, Phosphor und Kalium sind essenzielle Pflanzennährstoffe und daher für die landwirtschaftliche Produktion unentbehrlich. Werden diese Nährstoffe, die als Bodendünger ausgebracht werden, jedoch nicht von den Pflanzen aufgenommen, besteht das Risiko, dass sie auf verschiedenen Pfaden – durch Auswaschung, Oberflächenabfluss oder Ausgasung – verloren gehen. Dabei entstehen Kosten, zum einen für den Agrarsektor, da die ungenutzten Nährstoffe keinen Beitrag für die Produktion liefern. Darüber hinaus entstehen auch Kosten für die Gesellschaft, da durch Nährstoffüberschüsse Umweltprobleme wie Eutrophierung von Gewässern oder Versauerung von Böden verursacht werden, auf die mit geeigneten Managementmaßnahmen regiert werden muss.
Besonders von Nährstoffüberschuss betroffen sind Gebiete mit intensiver Tierhaltung oder Gebiete, in denen angebaute Kulturen einen hohen Düngebedarf haben. Neben Verstößen gegen die europäische Umweltgesetzgebung wie die Wasserrahmenrichtline oder die Nitratrichtlinie stellen diese Nährstoffüberschüsse auch einen erheblichen Kostenfaktor für die Landwirte dar. Hier bedarf es eines kosteneffizienten und nachhaltigen Düngemanagement, welches den Anforderungen des Agrarsystems entspricht, d. h. der Nährstoffeinsatz wird auf den Pflanzenbedarf als auch die Boden- und Witterungsbedingungen angepasst. Neben den eingesparten Düngemitteln werden so weitere Zusatzkosten vermieden, die entstehen, wenn häufiger Nährstoffe ausgebracht werden, als die Kulturen benötigen (etwa Kraftstoff für den Traktor, Düngemaschinen, Arbeitskosten, Kalkdünger bei versauerten Böden etc.). Im Ergebnis profitiert die Agrarwirtschaft von einem nachhaltigen Düngemanagement, da die Ernteerträge stabil bleiben und die Gesundheit sowie Produktivität der Böden erhalten wird.
Die im Projekt abgeleiteten Managementmaßnahmen werden in acht regionalen Broschüren praxisnah in der jeweiligen Sprache der Regionen dargestellt und stehen online zur Verfügung.