Die Europäische Kommission hat einen Ausgleichsmechanismus für den grenzüberschreitenden Emissionshandel (Carbon Border Adjustment Mechanism, CBAM) vorgeschlagen, um eine ambitionierte Klimapolitik in den EU-Mitgliedstaaten zu ermöglichen und Anreize für Emissionsreduktionen in anderen Ländern zu schaffen. Dieses Papier nimmt eine dynamische, mehrstufige, polyzentrische Perspektive ein, um zu erörtern, wie in- und ausländische Interessengruppen von dieser Politik betroffen wären.
Die Analyse von Dr. Michael Jakob führt zu drei zentralen Erkenntnissen. Erstens sollten sich die diplomatischen Bemühungen auf eine kleine Anzahl von Ländern konzentrieren, die von der CBAM am stärksten betroffen wären. Zweitens sollte die CBAM in einer offenen Klima-Allianz als Motor für nationale Klimaschutzbemühungen eingesetzt werden, anstatt zu versuchen, die EU-Klimapolitik auf andere Länder auszuweiten. Drittens kann die schrittweise Einführung der CBAM bei gleichzeitiger Abschaffung der kostenlosen Emissionszertifikate für EU-Produzenten und der Unterstützung der Umwandlung kohlenstoffintensiver Sektoren in Drittländern den politischen Widerstand in- und ausländischer Industrien verringern.