Climate Science and Communication for the Baltic Sea Region
Wie bewerten Wissenschaftler und regionale Entscheidungsträger den Klimawandel an der Ostsee?
- Publikation
- Zitiervorschlag
Dennis Bray und Grit Martinez 2015: "Climate Science and Communication for the Baltic Sea Region", in: The BACC II Author Team (Hg.): Second Assessment of Climate Change for the Baltic Sea Basin]. Heidelberg: Springer International Publishing, 481-488.
BACC II (Zweites Klimawandelgutachten für die Ostseeregion) ist eine aktualisierte Begutachtung der Klimaveränderungen in der Ostseeregion im Zeitraum 2009-2014. Das Buch basiert auf der ersten BACC-Veröffentlichung im Jahre 2008 und bietet einen neuen, aktualisierten Sachbericht zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen in der regionalen Klimaforschung in der Ostseeregion. Die gesammelten und im zweiten Klimawandelgutachten präsentierten Beweise verdeutlichen, dass sich das regionale Klima bereits verändert hat und von einem weiteren Wandel ausgegangen werden kann.
Dr. Grit Martinez, Ecologic Institute, ist Koautorin des Artikels 'Climate Science and Communication for the Baltic Sea Region'.
Das Herausgeberteam des BACC II Reports umfasst 141 Wissenschaftler aus 12 Ländern aus verschiedenen Fachrichtungen der Klimawissenschaften und ihrer Auswirkungen. BACC II ist ein Projekt des 'Baltic Earth Research' Netzwerkes und trägt zu den Ergebnissen des Weltklimaforschungsprogramms bei.
Der Artikel basiert auf den Ergebnissen zweier Umfragen: Eine Umfrage wurde unter der Schirmherrschaft von Radost mit regionalen politischen Entscheidungsträgern an der deutschen Ostseeküste durchgeführt. Die zweite Umfrage richtete sich an Ostseewissenschaftler und wurde von HZG im Rahmen des BALTEX Projektes umgesetzt. Ausgewählte Daten beider Umfragen wurden zu einer quantitativen vergleichenden Analyse herangezogen, die die Wahrnehmungen zum Klimawandel an der Ostseeküste zwischen den regionalen politischen Entscheidungsträgern und den Wissenschaftlern vergleicht. Die Analyse legt nahe, dass regionale politische Entscheidungsträger dazu tendieren die möglichen Einflüsse des Klimawandels höher zu bewerten als Wissenschaftler.
Nach Aussage von Dr. Martinez, handelt es sich hierbei um ein kulturelles Phänomen. Weitere Untersuchungen im deutschen Ostseeraum unterstützen die Auffassung, dass Kultur sich nicht nur in den gesellschaftlichen Werten und Einstellungen der Akteure hinsichtlich ihrer Umwelt manifestiert, sondern das Kultur maßgeblich an der Konstruktion der Wahrnehmung von Natur, Risiken und Wandel beteiligt ist.