Investigating the Use of Environmental Benefits in the Policy Decision Process
A Qualitative Study Focusing on the EU Water Policy
- Publikation
- Zitiervorschlag
Thomas Thaler; Benjamin Boteler; Thomas Dworak et al. 2013: “Investigating the Use of Environmental Benefits in the Policy Decision Process: A Qualitative Study Focusing on the EU Water Policy”. Journal of Environmental Planning and Management, Jg. 57, Nr. 10, 1515-1530.
Die Gesetzgebung der Europäischen Union (EU), wie z.B. die Wasserrahmenrichtlinie (WRR), aber auch internationale, regionale und nationale Umweltpolitiken und -strategien würdigen explizit die Wichtigkeit der Umweltnutzen und -kosten sowie die Notwenigkeit, diese in die politischen Entscheidungsprozesse zu integrieren. Die Anwendung von Bewertungsstudien in der Politik bedeutet jedoch oft einen Kompromiss zwischen Exaktheit der erforderlichen Analysen auf der einen Seite und der Notwendigkeit, alle Kosten und Nutzen von verschiedenen politischen Optionen auf der anderen Seite einzubeziehen. Dadurch gibt es keinen EU-weit akzeptierten Ansatz, wie mit Umweltnutzen im politischen Prozess umgegangen werden sollte. Benjamin Boteler und Manuel Lago vom Ecologic Institut haben zusammen mit ihren Mitautoren die Anwendung von Umweltnutzen im politischen Entscheidungsprozess in neun europäischen Ländern untersucht.
In der Studie wird deutlich, dass es keine klare Präferenz für einen bestimmten Ansatz gibt und dass sich auch die Anwendung von Umweltnutzen in den ausgewählten europäischen Ländern voneinander unterscheiden. Umweltnutzen werden in verschiedenen Phasen des Politikzyklus und für unterschiedliche Zwecke genutzt. In vielen Fällen werden sie nicht nur genutzt, um die Entscheidungsfindung auf oberster Ebene zu erleichtern, sondern auch um die öffentliche Debatte anzuregen oder um gezieltere Gesetzgebungsvorschläge zu entwickeln.
Die größten Hindernisse für die Anwendung von Umweltnutzen in der Umweltpolitik sind unter anderem methodische Mängel, Ungewissheit bei Daten und Ergebnissen sowie ein Mangel an klaren Richtlinien für Bewertung, finanzielle sowie personelle Ressourcen, Erfahrungen und Zeit. Die Studie unterstreicht jedoch, dass die Tradition der Politikgestaltung in einem Land, wie sozio-kulturelle oder historische Aspekte, den Haupteinfluss auf die Darstellung und Verwendung von Umweltnutzen im politischen Entscheidungsprozess hat.
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