Auf der diesjährigen Alumni-Konferenz des Master-Programms für Internationale Umweltwissenschaft (LUMES) der Universität Lund in Schweden, präsentierte und diskutierte Elena von Sperber die Ergebnisse des CALAMAR Projekts, eines transatlantischen Dialogs zur Förderung der Kooperation für eine integrierte Meerespolitik. Der Dialog wurde vom Ecologic Institut geleitet und im Juni 2011 abgeschlossen.
18 Monate lang trugen Experten aus den USA und der EU in vier Multi-Stakeholder-Arbeitsgruppen zur Entwicklung politischer Empfehlungen in verschiedenen Bereichen bei. Dabei standen folgende Themen im Zentrum: Ozeane und Klimawandel, Hochsee, Integrierte Meerespolitik und Instrumente, und Kooperation zwischen EU und USA im Nordatlantik.
Elena von Sperber legte den Schwerpunkt ihrer Präsentation auf die Ergebnisse der Arbeitsgruppe zu Hochseefragen, die sie während des Projektverlaufs koordiniert hatte. Dieser Gruppe gehörten unter anderem Vertreter der UNESCO, der Internationalen Meeresbodenbehörde, des Übereinkommens zum Schutz der Meereswelt des Nordost-Atlantiks (OSPAR), des Natural Resources Defense Council (NRDC), der Internationalen Union für die Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen (IUCN), der Deep Sea Conservation Coalition und verschiedener Universitäten an.
Ziel der Arbeitsgruppe war es, Möglichkeiten für gemeinsame Ansätze und Bemühungen von EU und USA zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung von Ressourcen in der Hochsee aufzuzeigen. Als Ergebnis entwickelte die Gruppe eine Reihe von Empfehlungen, bei denen folgende Bereiche im Vordergrund standen: Umweltverträglichkeitsprüfungen, die Festlegung und Verwaltung von Gebieten von ökologischer und biologischer Bedeutung (Ecologically and Biologically Significant Areas, EBSAs) sowie von empfindlichen marinen Ökosystemen (Vulnerable Marine Ecosystems, VMEs) und die Meerespolitik für die Hochsee.
Empfehlungen der CALAMAR Hochsee Arbeitsgruppe:
- Stärkung von Umweltverträglichkeitsprüfungen durch Zusammenarbeit mit der UN und den regionalen Fischereiorganisationen (Regional Management Fisheries Organisations, RFMOs)
- Festlegung von EBSAs und VMEs durch regionale Zusammenarbeit, einschließlich gemeinsamer Nordatlantik-Workshops
- Sammeln praktischer Erfahrung mit der Einführung von Meeresschutzgebieten (Marine Protected Areas, MPAs) durch regionale gebietsbezogene Management-Initiativen wie die Saragasso Sea Alliance
- Verbesserung der Umsetzung der UN-Resolutionen zur Grundfischerei, die erfordern, dass Staaten erhebliche negative Auswirkungen auf empfindliche marine Ökosysteme (Vulnerable Marine Ecosystems, VMEs) verhindern oder diese Form der Fischerei nicht genehmigen
- Förderung von integrierten Management-Instrumenten, einschließlich einer marinen Raumordnung (Marine Spatial Planning, MSP) für die Hochsee
- Verbesserung und Ausweitung internationaler Schifffahrtsanforderungen auf alle Schiffsklassen, insbesondere auf Fischereifahrzeuge
- Konzentration auf gemeinsame Ansätze zur Verbesserung von Überwachung und Kontrolle auf der Hochsee
Der Präsentation [pdf, 290 kB, Englisch ]folgte eine Frage-und-Antwort-Runde und eine intensive Diskussion.