Mit der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie WRRL der Europäischen Union (EU) und der Verabschiedung der ersten Flussgebietsbewirtschaftungspläne ist es an der Zeit zu überprüfen, wie die im Rahmen des WRRL-Umsetzungsprozesses gesammelten und analysierten, wirtschaftlichen Informationen andere Politikinitiativen auf dem Gebiet der Informationssammlung und der Statistik unterstützen können. Das Ziel dieser Studie ist es wasserwirtschaftliche Informationen aus der Umsetzung und der Berichterstattung der EU-WRRL und der Entwicklung der Flussgebietsbewirtschaftungspläne in die Fast Track Ecosystem Accounts Methodology der Europäischen Umweltagentur (EEA) zu integrieren.
Die Wasserökonomie als wesentlicher Bestandteil einer integrierten Wasserbewirtschaftung und –politik hat in den letzten Jahren an Aufmerksamkeit gewonnen. Insbesondere weist die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) der Europäischen Union (EU) ökonomischen Prinzipien (z.B. dem Verursacherprinzip), Methoden (z.B. Kosteneffizienz und Kosten-Nutzen-Analysen) und Instrumenten (z.B. Wasserpreisfestsetzung, Umweltsteuern und –abgaben) in der Wasserbewirtschaftung und –politik in Europa eine Schlüsselrolle zu. In der Tat legen bestimmte Artikel der WRRL den EU Mitgliedsstaaten (MS) Verpflichtungen hinsichtlich der Bewertung und der Integration von ökonomischen Instrumenten in der Wasserpolitik auf (siehe insbesondere die expliziten Hinweisen in Artikel 5, Artikel 9 und Annex II der WRRL aber auch implizite Hinweise in Artikel 4 z.B. im Kontext der Begründung von Befreiungsanträgen).
Mit der Umsetzung der WRRL und der Verabschiedung der ersten Flussgebietsbewirtschaftungspläne ist es an der Zeit zu überprüfen, welche Rolle die Wasserökonomie im Umsetzungsprozess effektiv gespielt hat. Aufgrund der Anstrengungen, die die MS in der Anwendung von Wirtschaftswissenschaften im Entwicklungsprozess von Flussgebietsbewirtschaftungsplänen unternommen haben, ist es insbesondere von Interesse wie die im Rahmen der WRRL-Umsetzung gesammelten und analysierten, wirtschaftlichen Informationen zusammengesetzt, genutzt, strukturiert und stärker verbreitet werden können und wie andere Politikinitiativen auf dem Gebiet der Informationssammlung und der Statistik unterstützt werden können.
Ein Schlüsselbereich von besonderem Interesse ist, wie diese wirtschaftlichen Informationen genutzt werden können, um parallele Aktivitäten auf dem Gebiet der Bemessung von Ökosystemverschlechterungen zu befruchten und wie sie zum Aufbau von Kenntnissen in der nachhaltigen Bereitstellung von (Ökosystem-)Dienstleistungen heute und in der Zukunft in Beziehung eingesetzt werden können.
Die Studie trägt somit dazu bei die Lücke zwischen wesentlichen politischen Initiativen zu schließen:
- Die WRRL, die erhebliche politische Beachtung in den letzten Jahrzehnten erhalten hat, insbesondere die Umsetzung ihrer ökonomischen Instrumente.
- Die UN-geführten Aktivitäten bzgl. Systemen für umweltökonomische Rechnungslegung im Bereich Wasser, in denen die EEA eine bedeutende Rolle gespielt hat.
Weiterhin wird die Studie auch die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie, die sich in der ersten Umsetzungsphase befindet, aber ähnliche Verpflichtungen und Anforderungen in Bezug auf ökonomische Instrumente wie die WRRL besitzt, untersuchen.
Im Detail wird die Studie: (1) dazu beitragen die Lücke zwischen diesen Initiativen zu schließen, indem die Terminologie der Wasserökonomie spezifiziert wird und ein gemeinsames Glossar aufgebaut wird, (2) wasserwirtschaftliche Informationen aus dem Umsetzungsprozess der WRRL vereinigen und (3) diese Informationen in die fast track water accounts einfügen.