Am 22. Januar 2010 organisierte das Ecologic Institut ein Symposium zum Thema Biomassezertifizierung in Washington DC. Die Diskussion zu Zertifizierungssystemen und Nachhaltigkeitsstandards für Biomasse bettete sich dabei in die breitere Fragestellung, welche Rolle Zertifizierungssysteme beim Aufbau eines neuen, nachhaltigeren Wirtschaftssystems spielen können.
Die Veranstaltung fand im Rahmen der 10. Jahreskonferenz des US amerikanischen „National Council for Science and the Environment" (NCSE) statt. Hintergrund war ein wachsendes Verbraucherinteresse an nachhaltigen Produkten und die Verwendung von Mitteln aus nationalen Konjunkturpaketen in umweltfreundliche und nachhaltige Investitionen. Diese Entwicklungen ließen auf einen nachhaltigeren Konsum hoffen, bargen aber auch die Gefahr des "greenwashing". Auch die Diskussionen möglicher Umweltauswirkungen durch Biokraftstoffe brachten das Thema Standardisierung und Zertifizierung verstärkt auf die internationale Tagesordnung. Die exemplarische Betrachtung des Themas Biokraftstoffe sollte dabei die zukünftige Rolle von Zertifizierungssystemen im Allgemeinen beleuchten. Vielfach offen war zudem, inwiefern Zertifizierungen und Standards auch für weitere Biomassenutzungen erforderlich sind.
Die Panel-Teilnehmerinnen aus Wissenschaft, Regierung und NGOs gingen hierzu auf die verschiedenen Herangehensweisen und Herausforderungen in Bezug auf die Entwicklung und die wirtschaftlichen Auswirkungen von internationalen Standards ein. Des Weiteren wurde die Übertragbarkeit von einheitlichen Prinzipien und Kriterien auf verschiedene Sektoren der Biomassenutzung diskutiert.
Ziel der Veranstaltung war es, den transatlantischen Austausch von Ideen und Erfahrungen zu internationalen Standardisierungsprozessen für Bioenergie und Biomasse zu unterstützen und die Bedeutung von Zertifizierungssystemen in einer neuen nachhaltigen Wirtschaftsordnung zu diskutieren.