Linking Carbon Markets: Concepts, Case Studies and Pathways
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Tuerk, Andreas; Micheal Mehling; Christian Flachsland et al. 2009: “Linking Carbon Markets: Concepts, Case Studies and Pathways”. Climate Policy, Jg. 9, Nr. 4, 341-357.
Dieser Artikel untersucht Möglichkeiten zur Verknüpfung von Emissionshandelssystemen. Die Konvergenz von Märkten kann eine Reihe von Vorteilen mit sich bringen (beispielsweise die Senkung von Erfüllungskosten), birgt jedoch auch gewisse Nachteile. Kurzfristig sehen die Autoren Schwierigkeiten bei der direkten bilateralen Verknüpfung der Systeme und folgern, dass ein OECD-weiter Markt bis 2015 als Ziel der EU ambitioniert erscheint. Durch internationale Verhandlungen werden einige dieser Hindernisse beseitigt werden können, was die Integration wichtiger Systeme vorantreiben würde. Michael Mehling, Leiter des Ecologic Instituts in Washington DC, ist Mitautor des Artikels.
Einige dieser Hürden bei der Verknüpfung der Handelssysteme sind leichter zu überwinden als andere. Zu den überwindbaren Hindernissen zählen zum Beispiel Unterschiede in der Überwachung, Berichterstattung und Verifizierung, im Banking, bei Registern, Erfüllungsfristen sowie Allokationsmethoden. Andere Systemunterschiede sind dagegen schwieriger zu überwinden, wie zum Beispiel der Anspruch von Emissionsminderungszielen und deren Durchsetzung, die Möglichkeit zur Nutzung von Gutschriften aus Emissionsminderungsvorhaben, die Verwendung von Intensitätszielen sowie Maßnahmen zur Kostenbegrenzung (Gutschriften aus Emissionsminderungsvorhaben, Borrowing, Price Caps). In den kommenden Jahren sind die Aussichten für eine erfolgreiche Verknüpfung der Systeme dann am günstigsten, wenn zwischen den jeweiligen Nationen bereits enge wirtschaftliche und politische Beziehungen bestehen (zum Beispiel zwischen Europa und Nordamerika). Im Laufe der Zeit ist zu erwarten, dass durch anspruchsvollere langfristige Emissionsminderungsziele sowie steigende Erfüllungskosten und Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit zunehmende Aufmerksamkeit auf Möglichkeiten zur Verknüpfung von Emissionshandelssystemen gelenkt wird. Für die Integration der Systeme sind günstige Rahmenbedingungen notwendig, deren Entwicklung eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen wird; je früher damit begonnen werden kann, die vorhandenen Hindernisse zu überwinden, desto eher können diese Systeme erfolgreich miteinander verknüpft werden.
Die Verknüpfung von Emissionshandelssystemen findet zunehmende Beachtung als Mittel zur Kostensenkung in der Erfüllung von Klimazielen, zum Ausbau von Emissionshandelsmärkten sowie zur Bewältigung von Liquiditätsengpässen und Preisschwankungen im Markt. Die jüngste Ausgabe der Fachzeitschrift Climate Policy befasst sich ausschließlich mit der Verknüpfung von Emissionshandelssystemen.
Der Artikel steht online zu einem Aufpreis zur Verfügung: “Linking Carbon Markets: Concepts, Case Studies and Pathways”.