The European Emissions Trading Scheme: Coming of Age?
An Assessment of the EU Commission Proposal for a Review of the Scheme
- Publikation
- Zitiervorschlag
Görlach, Benjamin; Olaf Hölzer-Schopohl und Hauke Hermann 2008: "The European Emissions Trading Scheme - Coming of Age?". Carbon & Climate Law Review, Jg. 2, Nr. 1, 105-109.
Auf der Grundlage der Erfahrung während der ersten drei Jahre des Europäischen Emissionshandelssystems (EU EHS) hat die Europäische Kommission am 23. Januar 2008 Vorschläge für eine Überprüfung des Systems vorgelegt. Dieser Artikel von Benjamin Görlach, Olaf Hölzer-Schopohl und Hauke Hermann, Fellow bei Ecologic, fasst die wichtigsten Änderungsvorschläge der Kommission zusammen und skizziert die umstrittensten Punkte, welche aller Erwartung nach in der zukünftigen Debatte dominieren werden.
Durch seine Erfassung von 41 % aller Treibhausgasemissionen der EU ist das EU EHS der Eckpfeiler der europäischen Bemühungen, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Es ist außerdem eines der signifikantesten Beispiele eines marktwirtschaftlichen Instrumentes in der Umweltpolitik. Im Hinblick auf die Anzahl der Akteure sowie der Transaktionsvolumina übertrifft es bei weitem bisherige Cap-and-Trade Systeme. Seine Komplexität wird durch den Umstand gesteigert, dass das System Anlagen aus 27 EU-Mitgliedsstaaten einbezieht. Dennoch haben die gesammelten Erfahrungen der ersten drei Jahre sowie die ambitionierten Klimaziele des Europäischen Rates aus dem Frühling 2007 eine gründliche Überprüfung und Verbesserung des EU EHS nötig gemacht.
Die Kommission schlägt eine Versteigerung als das Grundprinzip der Zuteilung von Emissionsberechtigungen vor, wobei einige Anlagen bis 2020 kostenlose Berechtigungen auf der Basis von Übergangsregeln erhalten können. Ebenso wird diskutiert, kostenlose Berechtigungen an Sektoren zuzuteilen, die einem starken internationalen Wettbewerb ausgesetzt sind, um so das Risiko von Verlagerungseffekten („Carbon Leakage“) zu begrenzen. Demzufolge wird die Verteilung der Auktionserlöse unter den Mitgliedstaaten sowie die Identifizierung von Sektoren, denen kostenlose Berechtigungen gewährt werden sollen, einen zentralen Platz in dem künftigen politischen Verhandlungsprozess einnehmen.