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Pharmazeutika in Gewässern (KNAPPE)

| Fotolia © JcJg Photography
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Pharmazeutika in Gewässern (KNAPPE)

Projekt
Forschungsprogramm
Dauer
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Die Problematik von Pharmazeutika in der Umwelt wird zunehmend thematisiert. In den letzten Jahren ist die Forschung über die möglichen Umweltauswirkungen und -risiken von Pharmazeutika enorm gestiegen. Um die Forschung effektiver zu gestalten wird es daher notwendig, die zentralen Aspekte aufzuzeigen, die untersucht werden müssen. Ziel des EU FP6 Projekts KNAPPE ist es, relevante vorrangige Aktivitäten zu identifizieren, die durchgeführt werden müssten, um das Vorkommen sowie die Auswirkungen und Risiken von Pharmazeutika in Gewässern zu reduzieren.

Hintergrund

Die WissenschaftlerInnen sind sich darüber einig, dass Pharmazeutika zunehmend in der Umwelt, und besonders in Gewässern, vorkommen. Das Wissen über die Art und das Ausmaß der Umweltauswirkungen von Pharmazeutika ist weiterhin begrenzt. Nur wenige Fälle von bedeutenden Umweltauswirkungen von Pharmazeutika wurden bis jetzt bestätigt. Bestimmte Kategorien von Pharmazeutika können endokrin wirksame Stoffe sein, die mit Abnormitäten und beeinträchtigten Reproduktionsfähigkeiten bei bestimmten Spezies, vor allem Fische, in Verbindung gebracht wurden.

Trotz des begrenzten Verständnisses dieser neuen Umweltproblematik ist sich die Wissenschaft darüber einig, dass sie Wege zur Begrenzung der Einträge von Pharmazeutika in der Umwelt erforschen sollte. Damit kann zukünftig notwendigem Handeln vorgegriffen werden. Die Umweltkonzentration von Pharmazeutika wird im Augenblick für zu niedrig gehalten, um im Regelfall Auwirkungen auf die menschliche Gesundheit zu haben. Trotzdem kann die öffentliche Nachfrage nach Trinkwasser guter Qualität – frei von chemischen Substanzen – von Wasserunternehmen nicht übersehen werden.

Projektziele

Ein Ziel des EU KNAPPE Projekts besteht darin, die Forschung über das Vorkommen von Pharmazeutika in Gewässern, sowie über die Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen von Pharmazeutika zu bündeln und zu erweitern. Auf dieser Grundlage zielt das Projekt darauf ab, die relevante vorrangige Aktivitäten zu identifizieren, die durchgeführt werden müssen, um das Vorkommen, die Auswirkungen und Risiken von Pharmazeutika zu reduzieren.

Um diese Gesamtziele zu erreichen wird KNAPPE:

  • Eine Liste der relevantesten Pharmazeutika gemäß ihrem Vorkommen in Gewässern erstellen und die Hauptlücken bezüglich Datenverfügbarkeit und –qualität ermitteln,
  • Die Beseitigungseffizienz von Wasserbehandlungsprozessen (Abwasserkläranlage, Trinkwasseraufbereitung, besondere industrielle Prozesse) untersuchen,
  • Einen Überblick der ökotoxikologischen Bedeutung und der Gesundheitsauswirkungen von Pharmazeutika vorstellen,
  • Einen Klassifizierungssystem entwickeln, um die Umweltrisiken von Pharmazeutika zu prioritisieren, und dabei Wasserunternehmen und Gesundheitsbehörden bei der Minimierung von Wasserverschmutzung durch Punkt- und diffusen Quellen zu unterstützen,
  • Gegenwärtige Regulierungs- und Politikansätze auf EU Ebene und in bestimmten Mitgliedsstaaten evaluieren, und Optionen für die Gestaltung von zukünftigen Politikinstrumente zur Begrenzung von Wasserverschmutzung durch Pharmazeutika identifizieren,
  • Empfehlungen für die unternehmerische Umweltverantwortung („environmental stewardship“) in den Bereichen Verschmutzungsvermeidung und -überwachung formulieren, die grüne Techniken und „ecopharmacovigilance“ Programme einschließen.

Ecologic in KNAPPE

Ecologic leitet das Arbeitspaket 3, dessen Ziel es ist, die Grundpfeiler einer zukünftigen EU Vorsorgeaktivität zum Einbringen von Pharmazeutika in Gewässer zu entwickeln. Die Arbeit umfasst eine Studie der bestehenden gesetzlichen Instrumente und Politikansätze bezüglich der Genehmigung, des Einleitung und der Überwachung von Pharmazeutika auf EU Ebene und in ausgewählten Mitgliedsstaaten. Die Studie wird als Grundlage für die Identifizierung von möglichen Lücken in den gegenwärtigen Ansätzen dienen. Letztendlich wird sie in die Formulierung von Empfehlungen für eine angemessene Mischung von EU Politikinstrumenten einfließen, die sich mit der Thematik von Pharmazeutika in Gewässer beschäftigen.

Am 29-30 April 2008 mitveranstaltete Ecologic einen Experten-Workshop zu "Environmental Stewardship of Pharmaceuticals & Policy Instruments" in York, UK. Ein Teil dieses Workshops widmete sich der Diskussion über den derzeitigen gesetzlichen Rahmen der EU in Hinsicht auf Pharmazeutika in Gewässern und der Identifizierung von Maßnahmen, die eine Basis für mögliche zukünftige Ansätze zur Reduzierung bilden könnten. Darüber hinaus wurde der Forschungsbedarf ermittelt.

Aus dem Arbeitspaket 3 sind bislang folgende Berichte hervorgegangen:

Außerdem unterstützt Ecologic die Arbeit des Arbeitspakets 5, und beteiligt sich dabei an einer Studie zu Umweltklassifizierungssystemen, Umweltzertifizierung und Rücknahmesystemen für Pharmazeutika.

Kontakt

Finanzierung
Partner
Team
Cornelius Laaser
Jessica Ward
Dauer
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Projekt-ID
Schlüsselwörter
Wasser, Monitoring, Wasserrahmenrichtlinie, Medikamente, Pharmazeutika, Gewässerqualität, Gewässerüberwachung
Europa