Transatlantische Perspektiven zu Biodiversität und Klimawandel
- Veranstaltung
- Datum
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- Ort
- Berlin, Deutschland
- Aktive Rolle
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Rebecca PattonMiranda Schreurs
Am 11. Oktober 2007 fand ein transatlantischer Ecologic Dinner Dialog anlässlich der Eröffnung des ersten Europäischen Büros der Naturschutzorganisation „The Nature Conservancy (TNC)“ in Berlin statt. Thematisch im Mittelpunkt stand die Diskussion der EU- und US-Politik im Bereich Biodiversität und Klimawandel. Ehrengast des Abends war Rebecca Patton, Leiterin des Bereichs Naturschutzstrategien der TNC. Sie wurde begleitet von ihren Kollegen Roberto Troya, Direktor der Abteilung für Internationale Regierungsbeziehungen sowie von Andreas Lehnhoff, Direktor der Abteilung für Mittelamerika und die Karibik. Sascha Müller-Kraenner eröffnete den Abend als Direktor des Europa-Büros der TNC mit Sitz in Berlin. Hauptrednerin war Miranda Schreurs, Professorin an der Freien Universität Berlin und Expertin für transatlantische Umweltpolitik.
Rebecca Patton stellte ihre Organisation, die über Büros in über 30 Ländern verfügt und mehr als 3.500 Mitarbeiter beschäftigt in ihren einführenden Bemerkungen vor. TNC sieht Europa als führend im Bereich der Umweltpolitik an und freut sich auf eine großangelegte Zusammenarbeit, insbesondere im Vorfeld der UN-Klimakonferenz in Bali im Dezember 2007 und der UN-Naturschutzkonferenz (der Konvention über die biologische Vielfalt) in Bonn im Mai 2008.
Miranda Schreurs präsentierte in ihrem anschliessenden Beitrag die Positionen der USA und der EU zu Biodiversität und Klimapolitik. Sie betonte, dass es in den USA breit angelegte Bemühungen auf Ebene der Einzelstaaten und auf lokaler Ebene gibt, obwohl das Land auf nationaler Ebene wenig aktiv war und seit 1994 merklich bei multilateralen Abkommen gefehlt hat. So haben beispielsweise 30 Einzelstaaten inzwischen Ressorts für erneuerbare Energie. 475 Gemeinden haben sich darauf verständigt, Maßnahmen zu ergreifen, um Treibhausgasemissionen entsprechend des Kyoto-Protokolls zu reduzieren. Miranda Schreurs merkte ausserdem an, dass das Thema Biodiversität – im Gegensatz zu einem wachsenden Bewusstsein für den Klimawandel in den USA– noch nicht das Level öffentlicher Debatten erreicht hat, das in Europa vorhanden ist. Die Frage lautet, wie das Bewusstsein in den USA gesteigert werden kann und wie auf beiden Seiten des Atlantiks auf die Entwicklung der EU-Umweltpolitik aufgebaut werden kann.
Die anschließende Diskussion fokussierte auf die Bedeutung der Zivilgesellschaft für den Umweltschutz, sowie darauf, wie das Bewusstsein für die Verbindungen zwischen menschlichem Wohlergehen und Biodiversität gesteigert werden kann. Mögliche Synergien existieren zwischen dem Schutz der biologischen Vielfalt und der Anpassung an den Klimawandel bzw. dessen Vermeidung ebenso wie zwischen Umwelt und Energiesicherheit. Darüber hinaus gibt es einen neuen Trend zur ökonomischen Bewertung von Ökosystemleistungen, die das menschliche Wohlbefinden jenseits traditioneller Maßeinheiten, wie etwa des BIP, misst. Unternehmensverantwortung wurde als Schlüsselkomponente jeglicher globaler Lösungen für Umweltdegradation betont. Während des gesamten Dinners wurde wiederholt auf die Möglichkeiten transatlantischer Zusammenarbeit hingewiesen, insbesondere durch bestehende globale Netzwerke, die sich durch NGOs wie die TNC entwickelt haben.
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