Am 11. Juli 2007 fand in Berlin ein Transatlantic Lunch Dialog zu Ehren von Steven C. Clemons und Andrew Oros statt. Steve Clemons ist Direktor des American Strategy Programms der New America Foundation und Autor des einflussreichen Weblogs "The Washington Note". Andrew Oros ist Professor für Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen am Washington College. Steve Clemons und Andrew Oros stimmten in ihren Statements darin überein, dass Umwelt- und Klimathemen weder bei den demokratischen, noch den republikanischen potentiellen Präsidentschaftskandidaten im Vorwahlkampf eine zentrale Rolle spielen, dass die Themen aber dann an Bedeutung zunehmen werden, wenn sie mit dem Thema nationale Sicherheit bzw. Energiesicherheit in Verbindung gebracht werden.

Steve Clemons und Andrew Oros merkten an, dass das Thema Irak weiterhin den Schwerpunkt  in den öffentlichen Debatten im Kontext der Vorwahlen spielt. Die wichtigsten Kandidaten, inklusive Hillary Clinton, Barack Obama, John Edwards und Joe Biden von Seiten der Demokraten, bzw. Rudy Giuliani, Sam Brownback und John McCain von Seiten der Republikaner, sind deshalb vorrangig mit der Notwendigkeit konfrontiert, Strategien zur Befriedung des Irak zu kommunizieren. Dennoch wächst auch in den USA die Wahrnehmung von Umwelt- und Klimaschutzthemen, was unter anderem den Folgen des Hurrikan Kathrina, dem erfolgreichen Dokumentarfilm “Eine Unbequeme Wahrheit” des ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore, sowie deutlich  steigenden Benzin- und Energiepreisen zugeschrieben wird. Entsprechend  hat das Bewusstsein für grüne Themen auch Niederschlag in den Programmen der genannten Kandidaten gefunden, insbesondere im Kontext der Sicherheitsdebatte.

Folgende Themen und Fragen wurden unter den Teilnehmern des Lunch-Dialoges diskutiert:

• Welchen Einfluss auf die Klimaschutzdebatte in den USA hat der ehemalige Vizepräsident Al Gore, der mit seinem mit einem Oskar ausgezeichneten Dokumentarfilm “Eine unbequeme Wahrheit” sowie den weltweiten “Live Earth” Konzerten  wieder verstärkt in die politische Öffentlichkeit gerückt ist und um den Spekulationen ranken, er werde doch  noch ins Rennen um die Nominierung des demokratischen Präsidentschaftskandidaten einsteigen.
• Die Rolle lokaler und bundesstaatlicher Initiativen und Politiken im Bereich US-amerikanischer Umweltpolitik
• Welche Chancen ergeben sich aus ökonomischer Sicht von Umwelttechnologien für die USA, wenn das Potenzial in diesem Bereich stärker von US-Politikern erkannt wird? Werden die USA bei entsprechendem Druck auf lokaler Ebene und von Teilen der Wirtschaft eine Vorreiterrolle übernehmen?
• Die Thematisierung von Umwelt und Sicherheit, die sich nicht nur auf Energiesicherheit im Sinne von Energieunabhängigkeit beziehen sollte, sondern auch Verbindungen zu den Risiken anderer Energieformen einbeziehen sollte (z.B. Proliferationsrisiko nuklearen Materials bei ziviler Nutzung von Kernenergie).
• Die wachsende Bedeutung der Produktion von Bioenergie auf US-amerikanischen Farmen, vor allem im Mittleren Westen.

Weiterführende Links:

• TCV Andrew Oros
• Ecologic Dinner Dialog: Vergleichende Innerstaatliche Politik: Erfahrungen auf subnationaler Ebene mit Miranda A. Schreurs