Die EU-Wasserrahmenrichtlinie und die zugehörige Tochterrichtlinie für Grundwasserschutz fordern einen effektiven und gleichzeitig kosteneffizienten Schutz aller Gewässer in Europa. Für Grundwasser stellen sich dabei besondere Herausforderungen - etwa durch die langen Verweildauern und die dynamische Veränderung im Grundwasser. In Zusammenarbeit mit dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband und der Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat Ecologic die Kosteneffizienz von Grundwasserschutzmaßnahmen in einem niedersächsischen Trinkwasserschutzgebiet untersucht, und dabei eine praktikable Methodik zum Umgang mit den spezifischen Problemen entwickelt.

Die Kosteneffizienzanalyse von Grundwasserschutzmaßnahmen wurde im Rahmen des Interreg-geföderten Projektes WaterCost durchgeführt. Ziel des Projektes ist es, eine praxisnahe Methodik zur Kosteneffinzienzanalyse von Grundwasserschutzmaßnahmen zu entwickeln und in verschiedenen Regionen Europas zu testen. Dazu bringt das Projekt Partner aus fünf Ländern zusammen, darunter Gemeinden, Wasserversorger und Umweltbehörden. Ecologic unterstützt die deutschen Partner in diesem Projekt, den Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband und die Landwirtschaftskammer Niedersachsen.

Bei der Studienregion, dem Trinkwasserschutzgebiet Thülsfelde, handelt es sich um eine überwiegend landwirtschaftlich genutzte Fläche von ca. 8.000 ha. In der Analyse wird eine Reihe von Maßnahmen betrachtet, wie durch eine Verbesserung der landwirtschaftlichen Praxis oder durch Flächenumwidmung die Nitrateinträge aus der Landwirtschaft ins Grundwasser verringert werden könnten. Hierzu werden drei mögliche Szenarien hinsichtlich der Kosten und der Wirksamkeit untersucht. Dabei wurde erstmalig auf ein Handbuch zurückgegriffen, dass in Großbritannien im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Ernährung und ländliche Entwicklung (DEFRA) entwickelt wurde.

Benjamin Görlach präsentierte erste Ergebnisse dieser Untersuchung am 26. April 2007 auf einem Projektworkshop in Oldenburg.