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Ecologic Institut Newsletter Nr. 271 – April 2025

Ecologic Institut Newsletter Nr. 271 – April 2025

Ecologic Institut Newsletter

Veröffentlichungen

Erreichung der Klima- und Energieziele der EU für 2030: Lücken in nationalen Beiträgen und Politiken – Briefing

Stärkere nationale Maßnahmen sind entscheidend, um die Klima- und Energieziele der EU zu erreichen. Dieses Briefing, mitverfasst vom Ecologic Institut, zeigt erhebliche Lücken in den aktuellen Beiträgen der Mitgliedstaaten zu den EU-Zielen – sowie in der prognostizierte Wirkung ihrer geplanten politischen Maßnahmen in zentralen Handlungsfeldern. Es unterstreicht die Notwendigkeit für die Mitgliedstaaten, ihre nationalen Energie- und Klimapläne (NECPs) mit ambitionierteren Zielen und Maßnahmen – insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz – zu überarbeiten. Zudem wird angeregt, dass die Europäische Kommission im Jahr 2025 eine weitere Aktualisierung der NECPs anfordert und die Governance-Verordnung überarbeitet, um eine kohärentere und verbindlichere Planung innerhalb der EU zu gewährleisten. 

Klimaziele für die EU-Mitgliedstaaten nach 2030 – Diskussionspapier

Klimaziele für Mitgliedstaaten sind zentral für die EU-Klimapolitik. Sie ermöglichen es, Regierungen zur Rechenschaft zu ziehen, Fortschritte zu messen und passende nationale Maßnahmen umzusetzen – und sichern zugleich die gemeinsame Zielverfolgung der EU. Ein neues Diskussionspapier des Ecologic Instituts und des Öko-Instituts analysiert sieben Optionen zur Ausgestaltung nationaler Klimaziele nach 2030. 

Widerstandsfähige Städte gestalten – Videos, Leitlinien und das Triple-A-Toolkit

Städte in ganz Europa bekommen die Auswirkungen des Klimawandels zu spüren. Um die Widerstandsfähigkeit von Städten zu unterstützen, veröffentlichte das REACHOUT-Projekt zwei neue Videos und den Leitfaden für Klimaservice-Tools. In den Videos werden ausgewählte Instrumente aus dem Triple-A-Toolkit vorgestellt – einer flexiblen, webbasierten Plattform, die eine breite Palette von Lösungen für die Anpassung an den Klimawandel in Städten bietet. Ergänzend zu den Videos bietet der Leitfaden einen strukturierten Überblick über mehr als 20 technische und andere Instrumente, die im Rahmen des Toolkits zur Verfügung stehen. 

Natur und Gesellschaft in der Meeresforschung – Thesenpapier

Die vom Menschen verursachten Umweltkrisen erfordern neue Formen interdisziplinärer Meeresforschung. Ein neues Thesenpapier – mit Beitrag von Dr. Grit Martinez (Ecologic Institut) – plädiert für eine engere strategische Zusammenarbeit zwischen Natur-, Technik-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Fünf Entwicklungsbereiche werden benannt: von Reformen in der Ausbildung über gezielte Förderstrukturen bis zur institutionellen Öffnung. Ziel ist eine ganzheitliche Meeresforschung, die gesellschaftlich relevante Lösungen ermöglicht. Interdisziplinarität wird dabei als gleichwertige Zusammenarbeit verschiedener wissenschaftlicher Kulturen verstanden – für eine Meeresforschung, die Impulse für gesellschaftlichen Wandel liefert.

Makroökonomische / Top-down-Bewertung der Klimafolgen für die EU-Wirtschaft – Bericht

Wie können klimabedingte Gefahren die Wirtschaft der EU beeinflussen? Dieser Bericht, mitverfasst von Jenny Tröltzsch und John Tarpey, bietet sowohl qualitative als auch quantitative Abschätzungen der möglichen Wirkungen von Klimaschocks auf zentrale Wirtschaftssektoren der EU und deren potenzielle Auswirkungen auf die Erreichung der EU Klimaziele. Den Ausgangspunkt bildete eine umfassende Literaturrecherche zu den sozioökonomischen Kosten des Nicht-Handelns sowie zu den Kosten durch klimabedingte Ereignisse. Mithilfe des makroökonomischen Modells NEMESIS wurden zwei Zukunftsszenarien analysiert: eines ohne weitere Maßnahmen und eines im Einklang mit dem Pariser Abkommen. 

12 kleinskalige Geschäftsmodelle in den SCALE-UP-Regionen – Bericht

Der Bericht beleuchtet, wie 12 regionale Task Forces bio-basierte Innovatoren in sechs europäischen Regionen unterstützten – mit maßgeschneiderter Beratung, um nachhaltige Produkte und Dienstleistungen marktreif zu machen. Er verdeutlicht die Bedeutung strukturierter Unterstützungsmaßnahmen, starker Geschäftsstrategien und förderlicher politischer Rahmenbedingungen. Der Bericht betont zudem den Mehrwert internationaler Zusammenarbeit und regional angepasster Unterstützungsangebote zur Stärkung der zirkulären Bioökonomie. Der Bericht, mitverfasst von Gerardo Anzaldúa und John Tarpey, gibt Einblicke in das SCALE-UP Innovation Support Programme.

Rückblick: Veranstaltungen und Präsentationen

Städtische Hitzebelastung reduzieren – Workshop

Moderation: Natalia Burgos Cuevas und Ewa Iwaszuk

Wie lässt sich der Urban Heat Island (UHI) Effekt wirksam mindern? Dieser Frage widmete sich ein Online-Workshop am 14. April 2025. 80 Vertreter:innen aus Athen, Mailand und Wien stellten konkrete Maßnahmen vor – von Schulhofbegrünung bis hin zu mikroklimatischen Simulationen. Ergänzt wurden die Beiträge durch Perspektiven aus Bilbao, Granollers, Rom und dem Forschungsinstitut TECNALIA. Deutlich wurde: UHI-Minderung braucht datenbasierte Planung, soziale Gerechtigkeit und langfristige Integration in städtische Prozesse. Eine Zusammenfassung des Workshops steht online zur Verfügung.

Naturbasierte Lösungen in Großstädten voranbringen – NICHES-Abschlusskonferenz

Moderation: Dr. Ulf Stein, Vortrag: Ida Meyenberg

Die Abschlusskonferenz des Biodiversa-geförderten NICHES-Projekts diskutierte am 24. März 2025 die Rolle naturbasierter Lösungen (NBS) für klimaresilientes urbanes Wassermanagement. Über 50 Expert:innen tauschten sich zu Herausforderungen und Chancen von NBS in Großstädten aus – mit Fokus auf Regenwassermanagement und Mischwasserüberläufen. Fallbeispiele aus Rotterdam, Barcelona und Berlin sowie Beiträge zu integrativer Governance zeigten: NBS bieten großes Potenzial, erfordern aber standortspezifische Anpassung, Integration in bestehende Infrastruktur und frühe Beteiligung relevanter Akteure. Eine Zusammenfassung der Diskussionen sowie Konferenzmitschnitte stehen online zur Verfügung. 

Stärkere Unterstützung für soziale Innovation – Validierungsworkshop

Moderation: Dr. Zoritza Kiresiewa

Am 25. März 2025 veranstaltete das Ecologic Institut im Zuge des 3-CO Projekts einen Online-Validierungsworkshop, der sich mit der Frage beschäftigte, wie die politische Unterstützung für soziale Innovationen in Europa gestärkt werden kann. 21 Experten aus verschiedenen EU-Ländern diskutierten über Finanzierungsbarrieren, regulatorische Herausforderungen und die Rolle von Plattformen wie die deutsche Plattform für Soziale Innovationen & Gemeinwohlorientierte Unternehmen (SIGU) bei der Unterstützung von Innovationen im Frühstadium. Praktische Erkenntnisse aus Deutschland und Österreich unterstrichen die Bedeutung des lokalen Kontextes, der sektorübergreifenden Zusammenarbeit und der Wirkungsmessung. Die Präsentationen und eine Zusammenfassung sind online verfügbar. 

Perspektiven für eine nachhaltige Agrarwirtschaft in Hamburg – Auftaktveranstaltung

Vortrag: Julia Jägle

Wie können Städte nachhaltige Agrarsysteme für die Zukunft entwickeln? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Auftaktveranstaltung Zukunft Agrar+ 2045 am 4. März 2025 in Hamburg. Über 100 Teilnehmende aus Verwaltung, Landwirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft diskutierten über Klimaresilienz, Biodiversität, Flächensicherung und regionale Wertschöpfung. Julia Jägle führte in die thematischen Trends ein, die die Diskussionen in Kleingruppen strukturierten und zentrale Impulse für Hamburgs Agrarstrategie lieferten. Die Veranstaltungsdokumentation ist online verfügbar.

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Europakonferenz zur zirkulären Bioökonomie im ländlichen Raum – SCALE-UP Abschlusskonferenz

Gemeinsam mit fünf weiteren EU-finanzierten Projekten richtet das SCALE-UP-Projekt am 13. und 14. Mai 2025 in Brüssel die European Rural Circular Bioeconomy Conference (EuRCBC) aus. Die zweitägige Veranstaltung bringt Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Industrie und ländlichen Regionen zusammen, um die in den sechs Projekten entwickelten Ansätze und Strategien zur Förderung der ländlichen Bioökonomie zu diskutieren. Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!