Das EU-Emissionshandelssystem (EHS) wird auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2050 und zu netto-negativen Emissionen danach erhebliche Änderungen erfahren müssen. Da sich das derzeitige System seinem sogenannten "Endspiel" nähert, mit einer schrumpfenden Obergrenze und der Möglichkeit, neue Sektoren einzubeziehen, stellen sich neue politische Fragen, die sorgfältige Aufmerksamkeit erfordern.
Dieses Projekt unterstützt das Umweltbundesamt (UBA) bei der Entwicklung strategischer Optionen für die strukturelle Weiterentwicklung des EU-EHS nach 2030. Die Ergebnisse des Projekts werden in die Überprüfung des EHS durch die Europäische Kommission im Jahr 2026 einfließen und die Position Deutschlands in den anstehenden Verhandlungen zur EHS-Reform bestimmen.
Das Projekt befasst sich mit mehreren zentralen Herausforderungen: Wie können Preisstabilität und Marktliquidität aufrechterhalten werden, wenn das Angebot an Zertifikaten abnimmt; wie können Technologien zur Beseitigung von Kohlendioxid integriert werden, ohne die Anreize zur Emissionsreduzierung zu untergraben; und wie kann die Bepreisung von Kohlendioxid auf Sektoren ausgedehnt werden, die derzeit nicht erfasst sind, insbesondere Abfall und Landwirtschaft.
Die Arbeit gliedert sich in fünf inhaltliche Kernarbeitspakete:
- EHS-Endgame-Szenarien (AP1): Entwicklung einer quantitativen Bewertung, wie sich verschiedene Reformoptionen auf das Funktionieren und die Liquidität des Marktes auswirken, wenn sich die Obergrenze des EHS dem Nullpunkt nähert.
- Kohlenstoffabscheidung und Abfall (AP2): Analysiert die mögliche Einbeziehung der Verbrennung von Siedlungsabfällen in das EHS und die Auswirkungen auf die Kohlenstoffabscheidung und -nutzung (CCU).
- Emissionshandel in der Landwirtschaft (AP3): Untersucht die Möglichkeiten der Kohlenstoffbepreisung in der Landwirtschaft und im LULUCF-Sektor, einschließlich eines möglichen Emissionshandelssystems für die Landwirtschaft.
- Integration von Kohlendioxid-Entfernungen (AP4): Untersucht, wie CDR-Technologien mit langfristiger Speicherung in das EHS integriert werden könnten.
- Politische Ad-hoc-Analyse (AP5): Bietet flexible Kapazitäten, um auf neue politische Entwicklungen, die das EHS betreffen, zu reagieren.
Das Ecologic Institut leitet das Gesamtprojekt und übernimmt die Hauptverantwortung für WP3 und WP4. Ecologic Institut trägt auch zu WP1 und WP5 bei und koordiniert die Synthese der Ergebnisse aller Arbeitspakete.