Ecologic Institut Newsletter Nr. 262 – Juli 2024
Christoph Heinrich neuer Direktor des Ecologic Instituts
- Ecologic Institut Newsletter
Erfahrener und international vernetzter Umweltexperte verstärkt das Team
Liebe Leser:innnen, Freund:innen und Kolleg:innen,
ein neues Kapitel hat für das Ecologic Institut begonnen: Es erfüllt mich mit Freude und Zuversicht, Ihnen heute mitzuteilen, dass ich nach zehn Jahren an der Spitze des Ecologic Instituts die Leitung an Christoph Heinrich übergebe. Er wird seine Position als geschäftsführender Direktor am 1. August 2024 antreten.
Christoph Heinrich bringt eine beeindruckende Mischung aus Erfahrung, Engagement und frischen Ideen mit. Christoph hat nicht nur in Deutschland, sondern auch international führende Positionen im Umweltschutz bekleidet und bringt ein breites Netzwerk und umfangreiche Erfahrung mit. Seine bisherige Arbeit belegt, dass er die Vision und die Entschlossenheit besitzt, die herausragende transdisziplinäre Forschung und internationalen Bildungsinitiativen des Ecologic Instituts nicht nur zuverlässig fortzuführen, sondern zielgerichtet und bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Seine Expertise im Natur- und Umweltschutz sowie sein strategisches Denken werden für das Institut von großem Wert sein.
Seit der Gründung des Ecologic Instituts im Jahr 1995 haben wir durch fundierte, engagierte Forschung und eine beständige Weiterentwicklung unserer Forschungsmethoden und -ansätze eine nachhaltige Zukunft mitgestaltet. Unsere Bildungsinitiativen haben die nächste Generation von Expert:innen, Klimaverhandler:innen, Lehrer:innen und Landwirt:innen gestärkt in ihren Bestrebungen, eine nachhaltige Zukunft zu bauen. Mit unserer Forschung haben wir dazu beigetragen, dass Politiken besser durchleuchtet, gestaltet und implementiert werden konnten – von Wasserwirtschaft über Meeresschutz bis hin zu naturbasierten Lösungen, von Handelsabkommen über Bioökonomie bis hin zur Ressourcenschonung. Ich persönlich bin stolz auf Erfolge in Feldern von Energiewirtschaft bis Emissionshandel, ebenso wie auf die Gründung und Fortentwicklung wichtiger Netzwerke wie Think Sustainable Europe (TSE).
Doch alle Zahlen und Analysen zeigen: Es gibt noch viel zu tun. Hier wird Christoph das Ecologic Institut in seiner gesellschaftlichen Bedeutung weiter stärken.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Ihnen bedanken. Gesellschaftlicher Wandel kann nur gemeinsam gelingen. Gemeinsam können wir in der Forschung robustere Ergebnisse erarbeiten und praxisrelevante Lösungsansätze entwickeln. Gemeinsam können Projekte erfolgreich konzipiert, finanziert und implementiert werden. Danke für die gemeinsamen Jahre und Initiativen, die inspirierenden Gespräche, Projekte und die gemeinsamen Erfolge. Ich bin zuversichtlich, dass das Institut unter Christophs Führung weiter gedeihen und neue Impulse setzen wird – gemeinsam mit Ihnen.
Für mich persönlich ist dieser Übergang bittersüß. Ich werde die Zusammenarbeit und den Austausch mit Ihnen allen vermissen, freue mich aber auch auf die neue Freiheit, in der ich Raum haben werde, mich zu entscheiden, welche Aspekte von Umweltschutz und Kultur, öffentlicher und privater Gesellschaft, Lernen und Lehren ich nun mit mehr Muße weiterverfolgen möchte. Dabei ist aber eines sicher: Auch nach meinem Abschied im August werde ich dem Ecologic Institut warm verbunden bleiben.
Bitte heißen Sie Christoph Heinrich mit mir herzlich willkommen. Ich bin sicher, dass wir alle weiterhin gemeinsam internationale Umweltforschung und -politik im Sinne einer guten und nachhaltigen Zukunft gestalten werden.
Herzliche Grüße und herzlichen Dank,
Dr. Camilla Bausch
Das Ecologic Institut begrüßt Christoph Heinrich als neuen Direktor
Wir freuen uns, die Ernennung von Christoph Heinrich zum neuen Direktor des Ecologic Instituts bekannt zu geben. Er tritt seine Position am 1. August 2024 an. Christoph Heinrich übernimmt die Geschäftsführung von Dr. Camilla Bausch, die nach über 20 Jahren Engagement – darunter fast ein Jahrzehnt als Direktorin – zum Ende dieses Sommers ihre Arbeit niederlegt.
Nachhaltige Entwicklung in der Europäischen Union – 2024 Monitoringbericht
Die Veröffentlichung 2024 ist der achte der regelmäßig von Eurostat veröffentlichten Monitoring-Berichte zu den Fortschritten bei der Verwirklichung der SDGs im EU-Kontext. Die Autor:innen des Ecologic Instituts behandelten die Kapitel zu SDG 2 (Kein Hunger), SDG 6 (Sauberes Wasser und Sanitärversorgung), SDG 7 (Bezahlbare und saubere Energie), SDG 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz), SDG 14 (Leben unter Wasser), SDG 15 (Leben an Land) SDG 17 (Partnerschaft zur Erreichung der Ziele).
Nationale Klimagovernance in der EU voranbringen – Bericht
Ob die Europäische Union ihr Ziel erreichen wird, bis 2050 klimaneutral zu werden, hängt von den Entscheidungen ihrer Mitgliedstaaten ab. Eine starke nationale Klimagovernance ist entscheidend für die politische Entscheidungsfindung, die gesellschaftliche und politische Unterstützung, die effektive Umsetzung und die Rechenschaftspflicht der Regierungen. Effektive Klimagovernance braucht klare Prozesse, um eine konsistente und einheitliche Vorgehensweise auf dem Weg zur Klimaneutralität sicherzustellen. Diese Schutzmaßnahmen gewährleisten: (1) Gewissheit über Tempo und Richtung des Übergangs, (2) Rechenschaftspflicht für die eingegangenen Verpflichtungen, (3) Kohärenz über verschiedene Sektoren und Zeiträume hinweg und (4) Einigkeit zwischen staatlichen und privaten Akteuren.
EU-Klimaziel 2040: Beiträge des Industriesektors – Bericht
Die EU wird bald ein Klimaziel für 2040 und einen Rahmen für dessen Umsetzung verabschieden. Dies werden entscheidende Schritte sein, um bis 2050 Klimaneutralität und negative Nettoemissionen zu erreichen. s ist von entscheidender Bedeutung, Regeln für erhebliche Emissionsreduzierungen in der Industrie umzusetzen, da die Integrität der EU-Klimapolitik von ihrer Wirksamkeit abhängt. Dieser Bericht des Ecologic Instituts und des Öko-Instituts vergleicht den bisherigen Beitrag des Industriesektors zu den Emissionsreduktionen und untersucht seinen Beitrag zum Klimaziel 2040. Der Bericht fokussiert auf Maßnahmen, die weitere Reduktionen ermöglichen, beleuchtet Herausforderungen im Industriesektor und deren Behandlung in der EU-Gesetzgebung.
Wie geht es weiter? Wege zur Klimaneutralität in einem herausfordernden politischen Umfeld – Podcast
Nach den jüngsten EU-Wahlen stellt sich die Frage, wie der Kurs in Richtung Klimaneutralität fortgesetzt und die sich verändernde politische Landschaft bewältigt werden kann. Der Schwerpunkt liegt nun auf der Umsetzung des von der letzten Kommission geschaffenen politischen Rahmens, während gleichzeitig neue, ehrgeizige klimapolitische Maßnahmen entwickelt werden müssen. In dieser Folge von "Climate ON AIR" diskutieren die Gastgeber Aaron Best und Bradlie Martz-Sigala mit Bettina Kampman (CE Delft) und Benjamin Görlach (Ecologic Institut) über die Zukunft der EU-Klimapolitik.
Zusammenstellung bestehender Leitlinien zur Wiederherstellung von Ökosystemen – Leitfaden
Im Juni 2024 wurde das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur (Englisch: Nature Restoration Law, NRL) offiziell verabschiedet. Das Nature Restoration Law (NRL) verpflichtet die EU-Mitgliedstaaten (MS) zur Renaturierung von Ökosystemen. Dieser Leitfaden stellt nützliche Quellen für die Mitgliedstaaten zusammen, um die Planung der Wiederherstellung der Natur zu unterstützen. Es zielt darauf ab, den MS bei der Kontextualisierung, Gestaltung und Planung von Maßnahmen zur Wiederherstellung der Natur in ihren NRPs zu helfen und enthält Links zu etablierten (i) Leitlinien und Standards, (ii) wichtigen Plattformen und Netzwerken und (iii) Datenbanken.
Stadtnatur-Plan: Lebensqualität, Klima und biologische Vielfalt zusammendenken! – Leitfaden
Die EU-Biodiversitätsstrategie 2030 fordert die Städte auf, die Stadtnatur mit Hilfe von "Urban Greening Plans" zu fördern, um die biologische Vielfalt, den Klimaschutz und die Klimaanpassung sowie die Lebensqualität in den Städten zu schützen. Dafür sollen sie sich ehrgeizige Ziele setzen. Diese Broschüre überträgt den Ansatz der Stadtnatur-Pläne auf den deutschen Kontext und bietet konkrete Hinweise zur Umsetzung. Hierzu gehört unter anderem eine Checkliste, um zu ermitteln, inwiefern die vorhandenen Planwerke einer Kommune bereits Stadtnatur-Plänen entsprechen. Ein zentraler Bestandteil der Broschüre ist die methodische Anleitung zur Entwicklung und Implementierung von Stadtnatur-Plänen.
EU-LAK-Politikdialog zu naturbasierten Lösungen
Moderation und Vortrag: McKenna Davis, Natalia Burgos Cuevas
Politische Entscheidungsträger:innen, Forscher:innen und Umweltexpert:innen kamen am 26. und 27. Juni 2024 in Brüssel zur Auftaktkonferenz des EU-Lateinamerika/Karibik-Politikdialogs zu naturbasierten Lösungen (NbS) zusammen. Die von der Generaldirektion Forschung und Innovation der Europäischen Kommission organisierte Veranstaltung wurde von über 100 Teilnehmer:innen aus 28 Ländern besucht, darunter 15 aus Lateinamerika und 13 aus Europa. Die Veranstaltung zeigte, wie wichtig die transkontinentale Zusammenarbeit bei der Förderung von NbS zur Bewältigung ökologischer und gesellschaftlicher Herausforderungen ist. Natalia Burgos Cuevas und McKenna Davis vom Ecologic Institut moderierten einen Teil der Veranstaltung und legten dabei den Schwerpunkt auf die Förderung von technischen Fähigkeiten, innovativer Finanzierung und verbesserten Rahmenbedingungen für eine effektive Umsetzung von NbS.
Die Plastic Pirates beim Internationalen Donaufest in Ulm
Am 10. Juli 2024 stellten Doris Knoblauch und Felix Nütz vom Ecologic Institut auf dem Donaufest das Plastic Pirates Projekt vor. An ihrem Stand führten sie Experimente durch, um das Problem der Plastikverschmutzung, insbesondere von Mikroplastik, zu veranschaulichen. Viele Besucher:innen waren überrascht, dass Mikroplastik nicht nur in Hautpeelings, sondern auch in handelsüblichem Meersalz enthalten ist. Neben den Experimenten konnten die Besucher:innen Ergebnisse der letzten Jahre einsehen und Informationen zum nächsten Aktionszeitraum im Herbst 2024 erhalten. Vom 15. September bis 15. November 2024 konzentrieren sich die Plastic Pirates Deutschland auf das Flusssystem der Donau, um Plastikverschmutzung zu erforschen und wertvolle, länderübergreifende Daten zu sammeln.
Mit Ihrer Hilfe zu einer besseren Anpassung an Starkregen! – Umfrage
Extreme Niederschlagsereignisse nehmen an Häufigkeit und Intensität zu, besonders in Städten. Das NICHES-Projekt sucht innovative Lösungen zur Anpassung an diese extremen Wetterereignisse und führt eine Online-Umfrage durch, um die Auswirkungen von Starkregen und die Wirksamkeit aktueller Anpassungsmaßnahmen zu untersuchen. Ziel ist es, bestehende Ansätze zu bewerten und neue, effektive Strategien zu entwickeln. Ihre Teilnahme an der Umfrage kann dazu beitragen, das Starkregenmanagement zu verbessern. Als Dankeschön verlosen wir unter allen Teilnehmer:innen 30 nachhaltig produzierte Fußbälle.
Gemeinsam naturbasierte Lösungen erarbeiten! – Umfrage
Naturbasierte Lösungen (NbS) haben ein immenses Potenzial, verschiedene Umweltherausforderungen zu adressieren, aber ihr Erfolg hängt von einem inklusiven und sinnvollen Engagement aller Beteiligten ab. Um besser zu verstehen, wie ein wirklich inklusives Engagement bei der Mitgestaltung von naturbasierten Lösungen gefördert werden kann, lädt die Taskforce 6 des Netzwerks Naturbasierte Lösungen für Ko-Kreation und Governance Sie zur Teilnahme an einer kurzen Umfrage ein.
Inhalte
- Das Ecologic Institut begrüßt Christoph Heinrich als neuen Direktor
- Veröffentlichungen
- Nachhaltige Entwicklung in der Europäischen Union – 2024 Monitoringbericht
- Nationale Klimagovernance in der EU voranbringen – Bericht
- EU-Klimaziel 2040: Beiträge des Industriesektors – Bericht
- Wie geht es weiter? Wege zur Klimaneutralität in einem herausfordernden politischen Umfeld – Podcast
- Zusammenstellung bestehender Leitlinien zur Wiederherstellung von Ökosystemen – Leitfaden
- Stadtnatur-Plan: Lebensqualität, Klima und biologische Vielfalt zusammendenken! – Leitfaden
- Rückblick: Präsentationen und Veranstaltungen
- EU-LAK-Politikdialog zu naturbasierten Lösungen
- Die Plastic Pirates beim Internationalen Donaufest in Ulm
- News
- Mit Ihrer Hilfe zu einer besseren Anpassung an Starkregen! – Umfrage
- Gemeinsam naturbasierte Lösungen erarbeiten! – Umfrage