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Ecologic Institut Newsletter Nr. 261 – Juni 2024

Ecologic Institut Newsletter Nr. 261 – Juni 2024

Ecologic Institut Newsletter

Veröffentlichungen

Hin zu klimafreundlichen und widerstandsfähigen Agrar- und Ernährungssystemen in Mittelosteuropa – Bericht

Dieser Bericht analysiert, wie die MOE-Länder derzeit die wichtigsten ihnen zur Verfügung stehenden politischen Instrumente – die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) und die Nationalen Energie- und Klimapläne (NECP) – einsetzen, um den Übergang zur Nachhaltigkeit in den Agrar- und Lebensmittelsystemen zu fördern. Der Bericht zeigt Schwachstellen und Empfehlungen für deren Verbesserung auf und hebt ebenfalls die wichtigsten Strategien zur Erreichung der Klimaziele, zur Verbesserung der biologischen Vielfalt und zur Förderung der Bodengesundheit und der Klimaresistenz in der Region hervor. Eine Zusammenfassung und ein in zwölf Sprachen vorliegender Policy Brief, der speziell für die MOE-Stakeholder erstellt wurde, runden den Bericht ab.

Umsetzung der EU-Methanverordnung – Studienreihe

Diese drei Arbeitspapiere sollen die verantwortlichen Ministerien und zuständigen Behörden (Englisch: Competent Authorities, CA) der EU-Mitgliedstaaten (MS) bei der Umsetzung der EU-Methanemissionsverordnung unterstützen, die im Jahr 2024 in Kraft tritt.  Die Umsetzung der Verordnung erfordert umfangreiche Maßnahmen der Exekutive sowie einige regulatorische Bestimmungen auf nationaler Ebene. Diese Studienreihe bietet Analysen, Informationen und praktische Unterstützung, um den MS bei der effektiven, präzisen, rechtzeitigen und effizienten Umsetzung der EU-Methanemissionsverordnung zu helfen und die neu eingerichteten zuständigen Behörden zu unterstützen.

Entwicklung umweltfreundlicherer Medikamente – Artikel

Der in der Zeitschrift Drug Discovery Today veröffentlichte Artikel "Design of Greener Drugs: Aligning parameters in pharmaceutical R&D and drivers for environmental impact" untersucht die Herausforderungen und Potenziale in der Entwicklung von Arzneimitteln, die nicht nur sicher und wirksam für die Patient:innen, sondern auch ökologisch nachhaltig sind. In diesem frei zugänglichen Artikel, der von einem interdisziplinären Team bestehend aus Universitäts-Vertreter:innen, Regulierungsbehörden, forschenden Pharmaunternehmen und KMUs verfasst wurde, werden die vielversprechendsten Handlungsfelder in der pharmazeutischen Forschung und Entwicklung aufgezeigt. Er zielt insbesondere darauf ab, eine Brücke zu schlagen zwischen den wissenschaftlichen Konzepten der Umweltwissenschaft und denen der pharmazeutischen Forschung und Entwicklung (Englisch: Research and Development, R&D).

Maßnahmen zur Erhöhung des Wasserrückhalts in der Landschaft – Artikel

Die jüngst in der Zeitschrift Wasserwirtschaft veröffentlichte Studie zeigt innovative Ansätze zur Verbesserung des Wasserrückhalts in deutschen Landschaften auf. Im Rahmen des vom Umweltbundesamt geförderten Projekts WADKlim werden 69 Maßnahmen vorgestellt, die die Auswirkungen von klimabedingten Extremwetterereignissen wie Überschwemmungen und Dürren abmildern sollen. Zu den bekanntesten Strategien gehören angepasste Fruchtfolgen oder die Nutzung von Pufferstreifen, die sowohl effektiv als auch wirtschaftlich tragfähig sind. Dr. Ulf Stein, Hannes Schritt und ihre Kollegen betonen in dem Artikel die schnelle Umsetzung und den raschen Nutzen dieser Maßnahmen, die die biologische Vielfalt, den Hochwasserschutz und die Widerstandsfähigkeit gegen Dürren unterstützen. Die Ergebnisse dienen als wichtiges Instrumentarium zur Verbesserung des Wasserhaushalts und der Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen, indem sie einen integrierten "Schwamm-Landschaftsbau"-Ansatz für die städtische und ländliche Planung vorschlagen.

Praxisnahe erste Schritte zu einer umfassenden Subventionsreform – Artikel

Dieser Artikel thematisiert das mangelnde Interesse der WTO-Mitglieder an der Anpassung multilateraler Subventionsregeln. Dies ist besonders besorgniserregend angesichts der zunehmenden Einführung neuer Unterstützungsformen durch viele Länder, die bestehende politische Fehlanreize verstärken könnten und somit nachhaltige wirtschaftliche und ökologische Effekte weltweit gefährden. Der Artikel betont die Dringlichkeit eines umfassenden Ansatzes zur Analyse der Auswirkungen staatlicher Unterstützung in den Bereichen fossile Brennstoffe, Landwirtschaft, Fischerei, Industrie und Spitzentechnologien.

Rückblick: Präsentationen und Veranstaltungen

Naturbasierte Lösungen im Fokus

Vortrag: Dr. Ulf Stein, McKenna Davis, Jenny Tröltzsch

Vom 15. bis 17. Mai 2024 fand in Barcelona die CONEXUS-Konferenz statt, eine Flaggschiff-Veranstaltung, die über 100 Expert:innen aus Europa und Lateinamerika zusammenbrachte, um naturbasierte Lösungen (Englisch: Nature-based Solutions, NbS) für klimaresistente Städte zu diskutieren. Die Konferenz war ein Schmelztiegel von Ideen und Innovationen und förderte den Austausch über die wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und politischen Aspekte der Umsetzung von NbS. Zu den wichtigsten Sitzungen gehörten "Governance, Politik und Planung" und "Wirtschaft, Werte und Arbeit", in denen die Ecologic-Expert:innen Dr. Ulf Stein, McKenna Davis und Jenny Tröltzsch ihre Forschungen und Erkenntnisse vorstellten

Strafverfolgung nach der novellierten Umweltstrafrechts-Richtlinie

Vortrag: Dr. Stephan Sina

Auf einer von Green Legal Impact und Stop Ecocide Deutschland organisierten Informationsveranstaltung zum neuen EU-Umweltstrafrecht hielt Dr. Stephan Sina einen Vortrag zur Strafverfolgung nach der novellierten Umweltstrafrechts-Richtlinie. Zunächst erläuterte er die Besonderheiten der Strafverfolgung im Umweltbereich und die Gründe für die erstmalige Aufnahme von Strafverfolgungsvorgaben in die Richtlinie. Anschließend gab er einen Überblick über die Regelungen zu Ressourcen und Schulungen, die Zusammenarbeit zwischen Behörden, die nationale Strategie zur Bekämpfung von Umweltkriminalität und die statistischen Daten. Zum Abschluss stellte er Beispiele für Herausforderungen und Lösungsansätze bei der Umsetzung der Richtlinie in Deutschland vor

Städtische Klimatransformationen steuern: Mechanismen erfolgreicher langfristiger Klimaneutralitätsstrategien in Städten entschlüsseln

Vortrag: Doris Knoblauch

Auf der 16. NESS, der Nordic Environmental Social Science Conference, in Turku (Finnland), präsentierte Doris Knoblauch die Ergebnisse zweier Projekte zur urbanen Klimatransformation. Knoblauch hob hervor, dass trotz ambitionierter Klimaneutralitätsziele vieler Städte eine Wissenslücke besteht, was die Umsetzung dieser Strategien betrifft. Basierend auf dem EUKI-Projekt Ready4NetZero identifizierte sie Schlüsselfaktoren wie wirksame Governance-Strukturen, das Einbeziehen vielfältiger Perspektiven und klare Zielsetzungen. Zudem gab sie Einblicke in das INTERLACE-Projekt, welches durch ko-kreative Prozesse in sechs Städten Governance-Instrumente entwickelte.

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Jährlicher Flagship Report 2024 – ECNO Launch Event

Der diesjährige EU-weite Fortschrittsbericht liefert eine Aktualisierung der EU-Fortschritte auf dem Weg zur Klimaneutralität auf der Grundlage neuer Daten, und zeigt entscheidende Handlungsfelder für die künftigen politischen Entscheidungsträger:innen der EU auf. Auf unserem Launch-Event in Brüssel werden wir unsere neuesten Ergebnisse vorstellen und mit hochrangigen Interessenvertreter:innen aus dem Europäischen Parlament und der Wirtschaft sprechen. Wir werden zwei thematische Panels zu Themen veranstalten, die die EU derzeit bewegen: industrieller Wandel und gerechter Übergang für die Menschen in der EU.

News

Start des neuen BiodivRestore Knowledge Hubs

Ende Mai 2024 nahmen Dr. Benjamin Kupilas und Dr. Ulf Stein an dem Launch des neuen BiodivRestore Knowledge Hubs in Paris teil. Beide wurden als Experten in das thematische Netzwerk, das sich aus ausgewählten Forscher:innen mit Fachwissen über Biodiversität und Ökosystemwiederherstellung zusammensetzt, eingeladen. In den nächsten 1,5 Jahren wird der Hub zur Integration und zum Austausch von Wissen und technologischen Spitzenleistungen beitragen, um die Länder bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer nationalen Wiederherstellungspläne zu unterstützen. Er wird die Länder dabei unterstützen, die Ziele der EU-Biodiversitätsstrategie 2030 und des globalen Biodiversitätsrahmens erreichen zu können. Zudem soll der Hub die Vernetzung zwischen Forscher:innen und Interessengruppen erleichtern und verbessern, um die Wirkung der Forschung sowie den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu erhöhen.