Wie kann man den Gedanken der Materialeffizienz mit dem emotionalen Höhepunkt eines Fußball WM Spiels verknüpfen? Kann ein essbarer Becher die Bratwurst ersetzen? In diesem Jahr wird erstmalig eine Hochschularbeit mit dem Deutschen Materialeffizienzpreis ausgezeichnet: die Gruppenarbeit im Seminar "Ökologie und Design" im Studiengebiet Industrialdesign der Universität der Künste Berlin. Mit dem Preis zeichnet das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Best-Practice-Beispiele für rentable Steigerungen der Materialeffizienz aus.
Unter der Leitung des Umweltwissenschaftlers Dr. Norbert Kopytziok, Ecologic Senior Fellow, haben im Sommersemester 2006 acht Studierende einen interessanten Beitrag zur Materialeffizienz erarbeitet. Die Jury des Deutschen Materialeffizienzpreises erkannte, dass mit dem richtigen Design viele Produkte materialeffizienter gestaltet werden können. Daher sei es wichtig, dass sich Studierende in diesem Gebiet mit dem Thema Materialeffizienz auseinandersetzen. Das Seminar "Ökologie und Design" der Fakultät Gestaltung an der Universität der Künste Berlin (UdK) habe diese Möglichkeit geschaffen, so die Jury.
Die Preisverleihung findet am 1. Dezember 2006 im Rahmen der Designer Night auf der Euromold 2006 in Frankfurt am Main statt.
Die Studienarbeit befasst sich mit Materialeinsparmöglichkeiten bei der Produktion und der Verpackung von Konsumgütern. Beispielhaft wurde die Materialeffizienz der am emotionalen Höhepunkt eines Fußball WM Spiels konsumierten Biere und Bratwürste untersucht.
Einwegglas für Alkohol ist gekennzeichnet durch hohen Energieaufwand bei der Herstellung und durch das schlechteste Gewichtsverhältnis aller Behältnisse von Inhalt zu Verpackung. Und wenn das Bier, wie in einigen Fußball-Stadien geschehen - über weite Strecken aus Amerika importiert wird, ist der Transportaufwand so hoch, dass selbst Mehrwegbecher, die die Biermassen halten müssen, die Ökobilanz nicht mehr verbessern können.
In den 64 WM Spielen 2006 wurden nach Hochrechnung 652.800 Bratwürste gegessen, die alle aufgrund von langen Transportwegen sowie hohem Wasserverbrauch bei der Futtermittelproduktion ökologisch nicht nachhaltig sind.
Es liegt nahe, die Probleme kombiniert mit lokal gebrautem Bier in einem essbaren Becher zu lösen. Andere Alternativen wie Instant-Bier, Bier am Stiel oder trinkbare Becher aus gefrorenem Eis hielten der genaueren Betrachtung nicht stand.
Die Studienarbeit ist als Download im Internet verfügbar [pdf, 200 KB, Deutsch].