Mit der überarbeiteten EU-Richtlinie über erneuerbare Energien wurden erstmals Gemeinschaften für erneuerbare Energien in den politischen Rahmen der EU aufgenommen, und die Mitgliedstaaten sind verpflichtet, einen Förderrahmen für sie zu schaffen. In Anbetracht der umfangreichen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die die Vorteile der Gemeinschaftsenergie für eine gerechte Energiewende belegen, ist eine erfolgreiche Umsetzung in allen Mitgliedstaaten unerlässlich. Die Voraussetzungen für die Entwicklung von Förderrahmen sind jedoch in den einzelnen EU-Ländern sehr unterschiedlich, da einige Länder über langjährige Erfahrungen mit der Förderung von Gemeinschaften für erneuerbare Energien verfügen (z. B. Deutschland und Dänemark), während in anderen Mitgliedstaaten Gemeinschaften für erneuerbare Energien so gut wie nicht existieren (z. B. in den osteuropäischen Ländern). Um die Entwicklung eines politischen Handlungsrahmens für Erneuerbare-Energien-Gemeinschaften in den osteuropäischen Mitgliedstaaten wissenschaftlich zu untermauern, vergleicht dieser Artikel die Schlüsselfaktoren für die Entwicklung solcher Gemeinschaften in Bulgarien und Deutschland. Eine Länderanalyse ordnet diese Faktoren in den Kontext beider Länder ein, während ein länderübergreifender Vergleich zeigt, dass es erhebliche Lücken im Förderrahmen Bulgariens gibt, obwohl diese Lücken in geringerem Maße auch in Deutschland vorhanden sind. Deyana Spasova vom Ecologic Institut und Sibylle Braungardt vom Öko-Institut diskutieren diese Defizite, leiten Politikempfehlungen ab und identifizieren weiteren Forschungsbedarf.