GEM-CON-BIO zielt darauf ab, die Wechselwirkungen verschiedener Governanceformen und nachhaltiger Entwicklung bzw. der biologischen Vielfalt zu identifizeren. Konkret soll mir Hilfe von Fallstudien herausgefunden werden, welche Governanceformen am besten zum Schutz der biologischen Vielfalt beitragen können. Es wird ein Best Practice Leitfaden entwickelt, der sich an Personen richtet, die an der Erarbeitung, Umsetzung, Überwachung und Auswertung von Biodiversitätspolitik beteiligt sind.
Ökosystemmanagement zielt darauf ab, sowohl die Nachhaltigkeit von Ökosystemen zu gewährleisten, als auch ihre Güter und Leistungen für heutige und künftige Nutzungen zu erhalten. Dabei sollte das Management von Ökosystemen, die biologische Artenvielfalt sowie die strukturelle Komplexität und Variabilität des natürlichen Systems anerkennen und berücksichtigen. Zudem betrachtet Ökosystemmangement den Menschen als ein Teil des Ökosystems und schließt die biologischen, sozialen und ökonomischen Ziele von der lokalen bis zur nationalen Ebene ein. Eine große Auswahl von Strategien und Politikinstrumenten sollte angewendet und in ein biologisches und soziales Wissenschaftsleitbild eingebunden werden.
Das Projekt untersucht verschiedene Governanceformen, die mit den Methoden des Ökosystemmanagements verknüpft werden. Danach werden Schlussfolgerungen gezogen, wie geeignet die unterschiedlichen Governanceformen für den Schutz der biologischen Artenvielfalt sind und welche Governnanceacharakterististiken sich für den Einsatz in bestimmten Ökosystemtypen besonders eignen. Zu diesem Zweck werden Fallstudien durchgeführt. In einer Governance-Matrix werden die Governanceformen und kritischen Merkmale des Ökosystemmanagement verbunden. Die Ergebnisse des Projektes werden in politischen Leitlinien zusammen gestellt und an politische Entscheidungsträger, vor allem auf der EU Ebene, verteilt.
Das Projekt hat folgende spezifische Ziele:
- existierende Governanceformen und ihre Modi und Prozesse in Beziehung zum Schutz der biologischen Artenvielfalt zu identifizieren; die Ergebnisse mit den Experten in einem Workshop zu diskutieren.
- kritische Merkmale des Ökosystemmanagements zu identifizieren; die Ergebnisse mit den Experten in einem Workshop zu diskutieren.
- eine Governance-Matrix zu entwickeln, die die Governanceformen und die kritische Merkmale des Ökosystemsmanagement verknüpft.
- eine Reihe von Fallstudien (10-15 Fallstudien) durchzuführen, um zu zeigen, wie verschiedene Governance-Vorgehensweisen bei verschiedenen Ökosystemen ausgeprägt sein könnten.
- "Erfolg" und "Misserfolg" verschiedener Vorgehensweisen in Europa zu vergleichen, ob gute Governance-Verfahren zu besseren Ergebnissen führen.
- die Erfahrungen der Vereinigten Staaten aufzuzeichnen, insbesondere im Bereich der marktorientierten Instrumente für den Naturschutz.
- einen Best Practice Leitfaden zu entwickeln, der zur Übertragung der Ergebnisse auf einen breiteren Kontext geeignet ist.
- Empfehlungen für politische Entscheidungsträger und Sachbearbeiter auf allen Ebenen (lokalen, nationalen, regionalen und Europäischen) in Form von politischen Leitlinien zu entwickeln
- von Projektbeginn an eine Wissenschaft/Politik -Plattform unter aktiver Teilnahme aller Interessensgruppen einzurichten und zu leiten bis hin zu einer Konferenz und einem Workshop am Ende des Projektes, und die Anwendbarkeit des politischen Leitfaden zu diskutieren und zu evaluieren.
- die Instrumente um das erworbene Wissen auf allen Ebenen, z.B. von Regierung und politischen Entscheidungsträgern einschließlich lokaler Akteure, zu entwickeln und zu kommunizieren.