From State to User-based Water Allocations
An empirical analysis of institutions developed by agricultural user associations in France
- Publikation
- Zitiervorschlag
Rouillard, Josselin, and Jean-Daniel Rinaudo. "From State to user-based water allocations: An empirical analysis of institutions developed by agricultural user associations in France." Agricultural Water Management 239 (2020): 106269.
In einem neuen wissenschaftlichen Artikel, der in der Zeitschrift Agricultural Water Management veröffentlicht wurde, untersuchen Dr. Josselin Rouillard, Senior Fellow am Ecologic Institut, und Co-Autor Dr. Jean-Daniel Rinaudo (Brgm) Strategien, um die Übernutzung von Wasser durch die Landwirtschaft zu regulieren. Die Forschung konzentrierte sich auf innovative Wasserzuteilungssysteme, die eine enge Zusammenarbeit zwischen Regulierungsbehörden und Wassernutzern beinhalten.
In den letzten Jahrzehnten wurde ein signifikanter Anstieg der Wasserentnahme verzeichnet, wobei ein Haupttreiber die landwirtschaftliche Bewässerung war. Durch die Einführung der Bewässerung konnten die Landwirte ihre Erträge steigern und das Risiko von Ernteausfällen in trockenen Jahren verringern. Dies hat dazu beigetragen, die Armut zu verringern und das Wachstum in vielen ländlichen Gebieten auf der ganzen Welt zu fördern. Da jedoch Flusseinzugsgebiete und Grundwasserspeicher immer intensiver genutzt werden und der Klimawandel Dürreperioden verschärft und verlängert, kann der Wasserbedarf die Verfügbarkeit von Wasser übersteigen. Der Grundwasserabbau ist in vielen wasserarmen Ländern eine große Bedrohung. In den gemäßigten Regionen verschlimmert die intensive saisonale Entnahme in Flüssen und flachen Grundwasserspeichern die sommerlichen Niedrigwasser in den Flüssen, was zu einer höheren Verschmutzungskonzentration und dem Austrocknen von Flußläufen führt.
Die Regulierung der Wassernutzung in der Landwirtschaft in wasserbelasteten Einzugsgebieten ist jedoch eine anspruchsvolle Aufgabe. Neuere Forschungen betonen die Notwendigkeit, staatlich auferlegte Entnahmegrenzen mit einem beträchtlichen Spielraum für die Nutzer zu kombinieren, um das Wasser entsprechend den lokalen Prioritäten zuzuteilen. Diese Form des "Co-Managements" zwischen Staat und Nutzern zielt darauf ab, die Umsetzung von nachhaltigen Wasserentnahmegrenzen zu verbessern.
Um das Potenzial des Co-Managements zu bewerten, konzentrierte sich der Beitrag auf eine Reform in Frankreich, die dieses Modell kürzlich zur Verwaltung von Wasserzuteilungen in der Landwirtschaft eingeführt hat. Eine der interessanten Eigenschaften dieser vom Staat auferlegten Reform liegt in der Tatsache, dass die Nutzer einen erheblichen Spielraum hatten, die Umsetzung lokal anzupassen. Das in Frankreich angenommene Modell basiert auf einer kollektiven Lizenz, die vom Staat ausgestellt und durchgesetzt wird. Diese Lizenz wird von landwirtschaftlichen Wassernutzergruppen gehalten, die ihre eigenen kollektiven Regeln zur gemeinsamen Nutzung von Wasser entwerfen können. Dieser Ansatz erfordert eine starke Zusammenarbeit und kollektives Handeln zwischen den Bewässernden.
Der Beitrag zeigt, dass der Wechsel von einem individuellen zu einem kollektiven System der Wasserzuteilung in Frankreich zu einer Vielzahl von Zuteilungsregeln geführt hat, die die Bedürfnisse der Nutzer und lokale Prioritäten berücksichtigen und gleichzeitig die Besonderheitender Wasserressourcen berücksichtigen. Der Ansatz erhöhte die Transparenz darüber, wer von der Wassernutzung profitiert und stärkt die Vorstellung, dass Wasser ein gemeinsames Gut ist. Er bietet neue Möglichkeiten, Wasser gerechter zu verteilen und unterstützt gleichzeitig strategische Entscheidungen über die Pflanzenproduktion und damit verbundene Wertschöpfungsketten. Das französische Modell der kollektiven Verwaltung von Wasserzuteilungen bietet somit einen neuen, aber wertvollen Ansatz zur Verbesserung der Regulierung der Wasserentnahme in der Landwirtschaft.