Zukunft der Marktmechanismen nach Paris – CDM x 3 oder CDM 3.0?
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- Ort
- Berlin, Deutschland
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Nico Kreibich (Wuppertal Institut)Lambert Schneider (Stockholm Environment Institute)Dennis Tänzler (adelphi)
Welches Signal brauchen die privaten Akteure im Emissionshandel für die Zeit nach der zweiten Kyoto-Verpflichtungsperiode 2020? Wie kann Rechtssicherheit für die "Klimawährungen" AAUs/CERs/ERUs aus der Kyoto-Ära geschaffen werden und was passiert in Zukunft mit bestehenden Institutionen (CDM EB, JISC, Register, Handelsplattformen)? Wie kann die UNFCCC die Qualität der internationalen Klimaschutzmaßnahmen gewährleisten und Minderungsleistungen einheitlich und transparent anrechnen? Und gibt es ein Potential sowie politisches Interesse an Emissionshandels-Clubs? Die Diskussion über diese und weitere Fragen wurde durch Impulsreferate von Dennis Tänzler (adelphi), Lambert Schneider (Stockholm Environment Institute) und Nico Kreibich (Wuppertal Institut) eingeleitet.
Mit dem Paris-Abkommen wurde auch den Marktmechanismen für die Zeit nach 2020 eine Rolle in der internationalen Klimapolitik zugewiesen. Artikel 6 des Abkommens beinhaltet dabei jedoch unterschiedliche Konzepte für den Einsatz von Marktinstrumenten und anderen, nichtmarktbasierten Ansätzen der Klimapolitik. Die flexiblen Mechanismen des Kyoto-Protokolls werden nicht explizit aufgeführt. Vielmehr müssen Marktinstrumente für die Klimapolitik nach 2020 im Zuge der UNFCCC-Verhandlungen neu definiert und verabschiedet werden. Die Vertragsstaaten werden auch nicht daran gehindert, mit ihren nationalen Initiativen voranzuschreiten. Möglich wäre etwa eine Vernetzung von Emissionshandelssystemen erfolgen, was den Weg für "Klima-Clubs" ebnen könnte.
Der Preis für und der Handel mit Emissionszertifikaten haben in der Vergangenheit ökonomische Anreize für Klimaschutzprojekte und –maßnahmen geschaffen, nicht nur in der EU, sondern auch in anderen Ländern, wie z. B. Südkorea oder in einigen US-Bundesstaaten. Auch China peilt bis 2020 ein nationales Handelssystem an.