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Die Durchsetzung von Verbraucherrechten in internationalen Handelsabkommen

 
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Die Durchsetzung von Verbraucherrechten in internationalen Handelsabkommen

Publikation
Zitiervorschlag

Christiane Gerstetter und Lena Donat 2017: Die Durchsetzung von Verbraucherrechten in internationalen Handelsabkommen. Verbraucherzentrale Bundesverband: Berlin.

Internationaler Handel und internationale Handelsabkommen haben Einfluss auf VerbraucherInnen. Internationaler Handel hat Vorteile für VerbraucherInnen, beispielsweise in Gestalt von Produkten, die auf einheimischen Märkten nicht verfügbar sind. Gleichzeitig bringt internationaler Handel auch Risiken für VerbraucherInnen mit sich, zum Beispiel durch gefährliche Produkte. Vor diesem Hintergrund diskutieren Verbraucherorganisationen auf beiden Seiten des Atlantiks, wie eine verbraucherfreundliche Handelspolitik aussehen kann. Die vorliegende Studie leistet einen Beitrag zu dieser Diskussion. Christiane Gerstetter und Lena Donat aus dem Legal Team des Ecologic Instituts erörtern darin, wie Beschwerdemechanismen für Verbraucherorganisationen in internationalen Handelsabkommen aussehen könnten. Die Studie wurde im Auftrag des Verbrauchzentrale Bundesverbands (vzbv) erstellt.

Die praktische Wirksamkeit von verbraucherbezogenen Regeln in internationalen Handelsabkommen hängt zu einem großen Teil davon ab, wie diese durchgesetzt werden können. Internationale gerichtsähnliche Beschwerdeverfahren, die Verbraucherorganisationen nutzen könnten, wenn Staaten verbraucherbezogene Regeln aus internationalen Handelsabkommen verletzen, gibt es – soweit ersichtlich – bis jetzt nicht. Allerdings finden sich im Völkerrecht anderweitig durchaus Mechanismen, mit denen Individuen, Unternehmen oder zivilgesellschaftliche Organisationen die Verletzung von Völkerrecht durch eine Vertragspartei rügen können.

Um Einsichten für die Ausgestaltung eines entsprechenden verbraucherbezogenen Beschwerdeverfahrens zu gewinnen, wurden fünf existierende Mechanismen untersucht:

  • das Beschwerdeverfahren unter dem North American Agreement on Environmental Cooperation (NAAEC)
  • die Möglichkeit für nicht-staatliche Akteure, Stellungnahmen zu einzelnen Streitschlich-tungsfällen bei der Welthandelsorganisation als sog. Amicus-Curiae Briefs einzureichen
  • das Beschwerdeverfahren der International Labour Organisation (ILO) im Bereich der Vereinigungsfreiheit
  • das Beschwerdeverfahren unter dem Internationalen Pakt für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte
  • der in der sog. Trade Barriers Verordnung der EU enthaltene Mechanismus, der es Einzelpersonen, Unternehmen und Unternehmensverbänden erlaubt, bei der EU-Kommission einen Antrag auf Untersuchung von Handelsbarrieren mit Auswirkungen auf den EU-Binnenmarkt oder Drittmärkte zu stellen

Die Studie enthält mehrere Empfehlungen in Bezug auf die Durchsetzbarkeit von Verbraucherin-teressen in internationalen Handelsabkommen.

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Sprachen
Deutsch
Englisch
Autorenschaft
Lena Donat, LLM
Dr. Christiane Gerstetter
Finanzierung
Verlag
Jahr
Umfang
24 S.
Projekt
Projekt-ID
Inhaltsverzeichnis
Schlüsselwörter
Handelsabkommen, Verbraucherschutz, Durchsetzungsmechanismen