Vorstellung der Umfrageergebnisse in der Gemeinde Ahrensfelde
- Veranstaltung
- Datum
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- Ort
- Ahrensfelde, Deutschland
Ahrensfelde war eine Zukunftsgemeinde im Rahmen des Wettbewerbs "Zukunftsstadt" und entwickelte eine Vision, wie die Gemeinde im Jahr 2030 und darüber hinaus aussehen soll. Um der Vision näher zu kommen, wurde im November 2015 während drei Wochen eine Umfrage unter den Bürger/innen in Ahrensfelde durchgeführt. Doris Knoblauch vom Ecologic Institut präsentierte allen interessierten Bürger/innen die Ergebnisse dieser Umfrage am 30. November 2015 bei einer Bürgerversammlung und moderierte den Abend.
Insgesamt wurden 725 Fragebögen abgegeben, 721 davon waren gültig. Kinder und Jugendliche waren unter den Beteiligten der Umfrage unterrepräsentiert, die Bevölkerung ab 40 Jahren leicht überrepräsentiert. Die Bürgerinnen und Bürger aus Ahrensfelde leicht überrepräsentiert, die aus Blumberg und Lindenberg leicht unterrepräsentiert.
Nach der Vorstellung der Umfrageergebnisse beantworteten die Fraktionsvorsitzenden Peter Hackbarth, Freie Wählergemeinschaft (Ahrensfelde), Gertraude Herzog, DIE LINKE (Blumberg), Frank Meuschke, CDU (Lindberg) und Gunther Meusel, Bürgerverein Eiche (Eiche) der Gemeinde Fragen, die sich aus den Wünschen und Vorstellungen der Ahrensfelder/innen aus der Umfrage ergaben:
- Welche Möglichkeiten sehen Sie, ein attraktives gastronomisch Angebot für die Bürger/innen zu schaffen?
- Wie sollte sich der Ahrensfelder Schulstandort weiterentwickeln?
- Sollte die Verkehrsüberwachung (ruhender und fließender Verkehr) intensiviert werden?
- Welche Möglichkeiten sehen Sie, wie die Verkehrssituation verbessert werden kann? Wie kann der ÖPNV für die Ahrensfelder Bürger/innen attraktiver werden?
Die Fraktionsvorsitzenden empfinden das gastronomische Angebot in Eiche und Lindenberg als ausreichend. In Blumberg gab es mehrere Kneipen, die jedoch wenig frequentiert wurden. Für Ahrensfelde gab es den Wunsch nach mehr Gastronomie, gerade im Ortskern, doch die Verantwortung hierfür liege bei der Privatwirtschaft.
Der Schulstandort Eiche sei für die kinderreichen Ortsteile Ahrensfelde und Lindenberg zu weit entfernt. Eine weitere Grundschule, sowie eine öffentliche weiterführende Schule werden gewünscht, die Entscheidungsmacht liege allerdings beim Landtag. Die Gefahr bestehe außerdem, dass zwei Standorte nicht ausgelastet wären. Eine Alternative sei ein Ausbau der Verkehrsanbindung und öffentlichen Verkehrsmittel.
Beim Thema Verkehsüberwachung müssen sich die Bürger/innen "an die eigene Nase fassen", da es besonders die Ortsansässigen seien, die zu schnell fahren und Fahrradwege missbrauchen würden, so die Fraktionsvorsitzenden. Es gäbe aber dennoch Potential für vereinzelte Blitzer-Aktionen.
Der ÖPNV werde nicht genug angenommen und es sei ein umfassendes Konzept zur Entlastung der B158 nötig. Hier sei eine Kooperation zwischen Berlin und Brandenburg wichtig, da die Kommunen allein nicht viel bewirken könnten.
Anschließend diskutierten die Ahrensfelder/innen an vier Tischen in Kleingruppen zu den vier Hauptthemen (Weltcafé-Format):
- Biodiversität, Gewässer, Lärmschutz,
- Infrastruktur und Mobilität,
- Bürgerbeteiligung,
- Gastronomie, Kultur und Freizeit.
Susanne Langsdorf, Arne Riedel, Doris Knoblauch und Stefanie Albrecht (alle Ecologic Institut) moderierten die Diskussionen und stellten im abschließenden Plenum die Ergebnisse der Diskussion vor.
Viele Teilnehmenden wünschten sich, dass beim zukünftigen Wohnungsbau Nachbarschaften erhalten bleiben, zum Beispiel durch Schaffung kleinerer Wohnungen oder auch durch geographisch diversifizierte Möglichkeiten für betreutes Wohnen. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es eines langfristigen, länderübergreifenden Verkehrskonzeptes bedarf. Ein Wandel von Erholungsradwegen für Tourist/innen zu Nutzradwegen für Einwohner/innen war ebenfalls ein Wunsch. Die vorhandenen Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung werden nach Einschätzung der Teilnehmenden nicht oder kaum genutzt. Andere Instrumente, wie etwa Bürgerversammlungen, wurden diskutiert und es wurde festgestellt, dass die Kommunikation verbessert werden könne. Zudem sei ein respektvoller und wertschätzender Umgang miteinander wichtig. Von den Bürger/innen wurde außerdem ein Café oder eine Dorfkneipe gewünscht, hierfür kann die Gemeinde allerdings nur (finanzielle) Anreize geben. Kultur sei bereits ausreichend vorhanden. Zudem wurde eine intensivere Nutzung des Gemeindezentrums als Treffpunkt für alle Ahrensfelder/innen gewünscht. Das Angebot für Kinder und Jugendliche könne ebenfalls ausgebaut werden.
Nach einem Ausblick durch Doris Knoblauch bedankte sich auch Bürgermeister Wilfried Gehrke (CDU) bei allen Bürgerin/innen für die rege Teilnahme an der Informationsveranstaltung.
Das Ecologic Institut unterstützte zusammen mit Prof. Dr. Hans-Peter Piorr von der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) die Gemeinde Ahrensfelde im Wettbewerb "Zukunftsstadt" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.