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Ein Brief aus Rom: "Laudato Si" als Katalysator für gesellschaftlichen Wandel?

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Ein Brief aus Rom: "Laudato Si" als Katalysator für gesellschaftlichen Wandel?

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Ort
Potsdam, Deutschland
Podiumsdiskussion

Laudato Si': Auf unser gemeinsames Zuhause aufpassen. Papst Francis' päpstlicher Erlass sorgte für ausgedehnten Meinungsaustausch inner- und außerhalb der katholischen Gemeinde. Gemeinsam mit Hans Joachim Schellnhuber, Klaus Töpfer, Hartmut Graßl, Anton Losinger, Mary Evelyn Tucker und weiteren bekannten Stimmen aus Wissenschaft, Politik und Theologie gab Camilla Bausch vom Ecologic Institut während des dreitägigen internationalen Workshops zum päpstlichen Erlass am Institute of Advanced Sustainability Studies (IASS) Einblicke in diese Diskussion.

Die Laudato Si' ruft auf zu einem gemeinsamen und internationalen Ansatz der Erschaffung einer gerechten und nachhaltigen Zukunft. Die Direktorin des Ecologic Instituts Dr. Camilla Bausch trug zu dieser Unterhaltung bei, indem sie die Aspekte des Erlasses mit Argumenten auf akademischer und politischer Ebene untermauerte. Die "Lautato SI" ist kein akademischer Text, sondern vielmehr eine Reflexion und eine Einladung an die gesamte katholische Gesellschaft und "an alle Menschen guten Willens". In ihrer Analyse betrachtete Dr. Camilla Bausch Beispiele dafür, wie die Ausführungen des Erlasses mit politischen und wissenschaftlichen Diskursen übereinstimmen. Sie zog unter anderem Vergleiche zum Philosophen Hans Jonas und dessen "Prinzip der Verantwortung" und zum Vorsorgeprinzip der europäischen und internationalen Gesetzgebung. Zudem verknüpft Sie Papst Francis' Verweise auf die Grenzen der Ausbeutung natürlicher Ressourcen unseres Planeten mit sowohl wissenschaftlichen als auch politischen Debatten bezüglich planetarischer Beschränkungen (Rockström et al.). Dr. Bausch verbindet die Kritik des Papstes bezüglich des Scheiterns der internationalen Gemeinschaft, sich auf einen adäquaten Rahmen zum Schutz der Umwelt zu einigen, mit konkreten Beispielen multilateraler Verhandlungen von Umweltabkommen. In diesem Kontext machte sie außerdem auf den Fakt aufmerksam, dass sich die Welt – nachdem die Laudato Si veröffentlicht wurde – auf das Pariser Abkommen einigen konnte. Dr. Bausch schließt ihre Analyse damit, den Text als Coup für globalen Diskurs und Aktionismus zu bekunden. Zu einem wichtigen Moment stellt der Erlass fundamentale Fragen zur Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit und liefert Aspekte der Problemlösung – nicht im Detail und gewiss nicht ohne kontroverse Elemente, aber dennoch von fundamentaler Wichtigkeit für die Menschheit. Dr. Bausch interpretierte den päpstlichen Aufruf auch als einen Appell für wissenschaftlich-basierte Politikgestaltung und die transdisziplinäre Forschung.

Der Workshop "Ein Brief aus Rom: Laudato Si' als Katalysator gesellschaftlicher Transformation?" nahm einen systematischen Ansatz zur Adressierung des Dokuments. Am ersten Tag wurde das Dokument vorgestellt und die Frage aufgeworfen, inwiefern es bezogen auf die aktuelle Situation geeignet und akkurat ist. Tag zwei lud die Experten dazu ein das Dokument in Hinblick auf die Frage, ob die darin identifizierten kulturellen und sozialen Phänomene tatsächlich für die ökologische Krise verantwortlich sind, zu analysieren. Der Workshop betrachtete dann die Frage, wie "ganzheitliche Ökologie" interpretiert werden kann und wie es möglich ist, kollektive Verhaltensänderungen (sowohl nichtkirchlich, als auch religiös) herbeizuführen.

Abschließend betrachtete der Workshop das Potential des Erlasses, die Frage stellend welchen Einfluss charismatische religiöse Figuren oder Aussagen darauf haben, gesellschaftliche Umgestaltung zu katalysieren. Obwohl abschließende Antworten weder gesucht noch gefunden werden konnten, wurde vereinbart das päpstliche Erlässe und die Rolle der Kirche sowie der Glaube an soziale Transformation weiterer tiefergehender Gedanken und dessen Austausch würdig sind.

Auf dem IASS Workshop reagiert das Ecologic Institut auf den päpstlichen Aktionsaufruf.

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Podiumsdiskussion
Datum
Ort
Potsdam, Deutschland
Sprache
Englisch