Reforming International Environmental Governance.
An Institutionalist Critique of the Proposal for a World Environment Organisation
- Publikation
- Zitiervorschlag
Oberthür, Sebastian und Thomas Gehring 2004: "Reforming International Environmental Governance. An Institutionalist Critique of the Proposal for a World Environment Organisation". International Environmental Agreements: Politics, Law and Economics, Jg. 4, Nr. 4, 359-381.
In diesem Artikel argumentieren Sebastian Oberthür und Thomas Gehring, dass die Einrichtung einer Weltumweltorganisation (WEO) nicht vielversprechend für die Förderung der internationalen Umweltpolitik ist. Die Autoren behaupten, dass man allein von der Errichtung einer WEO keine wesentlichen Verbesserungen der Umweltpolitik erwartet werden könne, da dieses Politikfeld von internationalen Abkommen dominiert werde und weil es zwischen den Institutionsformen einer Organisation und eines internationalen Abkommens keinen qualitativen Unterschied gebe. Nicht im Einzelnen untersucht werden in diesem Artikel jüngste Vorschläge, das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) aufzuwerten und zu einer UN-Sonderorganisation auszubauen.
Des Weiteren legen sie dar, dass eine signifikante Verbesserung der internationalen Umweltpolitik nur durch institutionelle Veränderungen erreicht werden kann, die auf einer Neuordnung der Entscheidungsprozesse und/oder der institutionellen Zuständigkeiten beruhen.
Die Autoren diskutieren drei grundsätzlich mögliche Modelle für eine WEO:
- Eine WEO, die als Dachorganisation für die existierenden Regime fungiert, ohne die Themenfelder und die Entscheidungsprozesse zu modifizieren, wäre weitgehend bedeutungslos.
- Eine WEO, die die Entscheidungsprozesse der existierenden Regime zusammenfaßt und Regierungsverhandlungen in Form von umfassenden 'Weltumweltrunden' etabliert, wäre in hohem Maße disfunktional, und würde dazu neigen negative Nebeneffekte zu fördern.
- Eine 'supranationale' WEO, die Mehrheitsentscheidungen und weitreichende Durchsetzungsmechanismen für zahlreiche Umweltthemen etabliert, könnte die internationale Umweltpolitik um einiges verbessern, erscheint jedoch extrem utopisch.
Der Artikel kann z.B. bei Springer zum Preis von 34,95 € heruntergeladen werden.