Les services publics d'eau en Grande-Bretagne et en Allemagne
Origine commune, trajectoires différentes
- Publikation
- Zitiervorschlag
Barraqué, Bernard und R. Andreas Kraemer 2014: “Les services publics d’eau en Grande-Bretagne et en Allemagne : origine commune, trajectoires différentes”. Flux Jg. 4/2014, Nr.97/98, 16-29.
Wasser und sanitäre Einrichtungen werden in Großbritannien und Deutschland sehr unterschiedlich organisiert, mit der Privatisierung auf regionaler Ebene in Großbritannien und kommunalen Unternehmen in Deutschland. In diesem Artikel stellen R. Andreas Kraemer, Gründer und Director Emeritus des Ecologic Instituts, und Bernard Barraqué die Geschichten Großbritanniens und Deutschlands bezüglich der Wasserversorgung, Privatisierung und Zentralisierung gegenüber und erklären diese Umstände.
In Großbritannien wurden Wasseraufbereitungen früher entwickelt als sonst irgendwo in Europa. Bedient wurden sie von privaten Unternehmen, die das Wasser in der Nähe von Städten mit der kürzlich erfundenen Dampfmaschine gepumpt haben. Zum Ende des 17. Jahrhunderts wurden einige Unternehmen verstaatlich, was sie vor weiterer Konkurrenz schützte. Aber in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden viele dieser Unternehmen von örtlichen Behörden aufgekauft oder durch direkte öffentliche Verwaltungsstellen ersetzt.
Sowohl die Regierung als auch die Unternehmen unterstützten diese Entwicklung aufgrund von hygienischen und gesundheitlichen Gründen. Nach der Finanzkrise 1929 begann die britische Regierung eine Umstrukturierung von öffentlichen Diensten auf regionaler Ebene, was zu einer Zusammenlegung der Flusseinzugsgebiete von Wasserressourcen und Serviceverwaltung führte. 15 Jahre später wurde die volle Privatisierung von Wasser und Abwasserdienstleistungen durchgeführt.
In Deutschland war Berlin eine bemerkenswerte Ausnahme, da der Imperator den Einspruch des Gemeinderates überging und eine Wasserdienstleistung einführte, die von einem privaten auf der Londoner Börse verzeichneten Unternehmen geführt wurde. Alle anderen Städte wählten direkt eine öffentliche Verwaltung, zusammen mit einer Präferenz für Grundwasser oder Uferfiltration. Aber Pragmatismus führte zu Netzwerkdiensten, die unabhängig vom Gesamthaushaltsplan wurden, und führte außerdem zur Ermöglichung von Gemischtwirtschaftlichen Gesellschaften nach dem privaten Recht, aber mit 100-%-öffentlichen-Kapital. Dadurch wurden Wasser, Gas, Elektrizität, Fernwärmeversorgung und öffentliche Verkehr zusammengelegt. Diese Kommunalunternehmen widersprachen der Zentalisierung und Privatisierung, und gewannen somit den Kampf. Das Modell wurde auch in den ostdeutschen Bundesländern nach der Wiedervereinigung eingeführt.
Letztlich stellen sie die Geschichten Großbritanniens und Deutschlands bezüglich der Wasserversorgung, Privatisierung und Zentralisierung gegenüber und erklären diese Umstände. Der Artikel ist auf französischer Sprache als Download erhältlich.