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Die wichtigsten Mechanismen und Phänomene in Böden, Grundwasser und zugehörigen Gemeinden – Soils2Sea

Grit Martinez während der Diskussionsrunde (Quelle: EUSBSR)
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Die wichtigsten Mechanismen und Phänomene in Böden, Grundwasser und zugehörigen Gemeinden – Soils2Sea

Präsentation
Datum
Ort
Turku, Finnland
Podiumsdiskussion

Auf dem fünften Annual Forum of the EU Strategy for the Baltic Sea Region (EUSBSR) erläuterte Dr. Grit Martinez, Senior Fellow am Ecologic Institut den Forschungsansatz des BONUS-Projekts "Soils2Sea" während der Workshop-Session "Successful cooperation: research, development and innovation".

Die Veranstaltung, organsiert von BONUS, dem gemeinsamen Ostseeforschung und Entwicklungsprogramm und dem EUSBSR Sustainable Development horizontal action leader zeigte auf, dass es einen starken Bedarf an Förderung für Wissenschaft und Innovation gibt, für Governance-Strukturen und für die Rahmenbedingungen für Dialoge zwischen Wissenschaft und Politik, um die wissenschaftliche und technische Basis für nachhaltige Lösungen zum 'blauen' und 'grünen' Wachstum zu entwickeln. In einem interaktiven Panel wurden Themen von Interesse über "science-policy counter parts" ans Licht gebracht. Hierbei wurden Diskussionsteilnehmer aus den BONUS-Projekten Soils2Sea und COCOA mit Teilnehmern aus Umweltministerien und Forschungseinrichtungen aus Polen, Finnland und Schweden zusammengebracht. Eine detaillierte Liste der Diskussionsteilnehmer und ihrer Beiträge stehen online zur Verfügung.

Die Stadt Turku war Gastgeber des zweitägigen Jahresforums der EUSBSR und dem Baltic Development Forum Summit und brachte über 1200 Entscheidungsträger und Experten aus der Ostseeregion zusammen.

In ihrem Impulsvortrag betonte Dr. Martinez, dass mehr als 50% der Eutrophierung durch Nährstoffabfluss aus der traditionellen Landwirtschaft verursacht wird und die Eutrophierung eine der ernstesten Umweltrisiken für die Ostsee darstellt. Obwohl seit den 1970er Jahren bereits eine Vielzahl von Maßnahmen angestoßen wurde, ist das Problem auch heute noch nicht gelöst.

Das Projekt Soils2Sea zielt deshalb darauf ab, Maßnahmen zu unterstützen, die eine Nährstoffbelastung direkt am Ort der Einbringung reduziert, ehe sie über das Grundwasser und Flüsse in die Ostsee gelangen würde. Als eines von sieben interdisziplinären Forschungskonsortien wurde Soils2Sea aus 87 Projektvorschlägen innerhalb des BONUS calls "Lebensfähige Ökosystem" von 2012 ausgewählt.

Das vierjährige Projekt, das 2014 startete, bringt acht Institutionen aus dem Ostseeraum zusammen. Geleitet von Jens Christian Refsgaard vom Geological Survey of Denmark and Greenland (GEUS), wird das Projekt sich den Unterschieden in Bezug auf die Nährstoffausträge widmen, die vom Bodentyp aber auch den Anbaumethoden abhängig sind. Via Fallstudien in Schweden, Dänemark, Polen und Russland werden verschiedene Modelle getestet, um Antworten auf lokaler Ebene zu finden, wie eine effektive Nährstoffreduktion entwickelt werden kann. Obwohl einheitliche Regulierungen administrativ leichter zu verwalten sind, stellt das Projekt-Team die Hypothese auf, dass räumlich differenzierte Regelungen kostengünstiger sein könnten.

In ihrem Statement betonte Dr. Martinez, dass sich nicht nur die räumlichen Bedingungen in der Ostseeregion unterscheiden, sondern auch Wahrnehmungen, Werte, Überzeugungen, das Bild der Natur und Umwelt und daher auch das Bild und die Akzeptanz von Regulierungen unterschiedlich sind. Beispielsweise basiert in Ländern mit hoher Intensität der Landwirtschaft die Regulierung der landwirtschaftlichen Produktion auf der Kontrolle von Dünger und Pflanzenarten. Dieses System stellt einen hohen Verwaltungsaufwand für die Landwirte dar, ohne dabei Flexibilität zu gewähren, auf lokale Lösungen auf Basis von lokalem kulturellem Wissen, Möglichkeiten und räumlichen Bedingungen einzugehen. Daher wird Soils2Sea die regionalen Besonderheiten der Geschichte, politischen und legalen Traditionen, sozio-ökonomischen sowie Governance-Aspekten in den unterschiedlichen Fallstudienregionen untersuchen, um besser auf die Bedürfnisse der Landwirte und andere wichtiger Akteure eingehen zu können und neue politische Optionen und Governance-Konzepte zu untersuchen, zu diskutieren und zu testen. Diese Forschung ist Teil des Arbeitspaketes "Governance, monitoring and stakeholder process" in denen Dr. Grit Martinez, Doris Knoblauch und Dr. Nico Stelljes vom Ecologic Institut involviert sind.

Dr. Grit Martinez: "Es gibt keine Patentlösung für Nährstoffreduktion in Gewässern. Wir brauchen räumlich differenzierte Ansätze für unterschiedliche Böden und die Menschen, die auf diesen Böden leben und arbeiten."

Kontakt

Veranstaltung
veranstaltet von
Podiumsdiskussion
Datum
Ort
Turku, Finnland
Sprache
Englisch
Schlüsselwörter
Euthropication, Nährstoffgehalte, Ostsee, Wasserwege, Kultur, Geschichte, Umweltverschmutzung, Bodenwasser, Flussströmen, Küstenregionen, Sozialwissenschaften und Geisteswissenschaften, Governance, Anpassung
Turku, Finnland