Die Wasserrahmenrichtlinie schreibt bis zum Jahr 2009 die Aufstellung von Maßnahmenprogrammen zur Erreichung der festgelegten Qualitätsziele für Gewässer vor. Die Auswahl soll nach Kosteneffizienz-Kriterien erfolgen. Die gemeinsam von Ecologic und dem Institut für Gewässerforschung und Gewässerschutz der Universität Kassel angefertigte Studie schlägt eine Vorgehensweise für diesen Auswahlprozess vor. Ein entsprechendes Handbuch ist in deutscher und englischer Sprache erschienen.
Hintergrund und Vorgehensweise
Artikel 11 der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) schreibt vor, dass bis zum Jahr 2009 die Maßnahmenprogramme festzulegen seien, um so die Qualitätsziele in allen Gewässer zu erreichen. Die Auswahl der Maßnahmen soll dabei auch Kosteneffizienz-Kriterien berücksichtigen. Die gemeinsam von Ecologic und dem Institut für Gewässerforschung und Gewässerschutz der Universität Kassel angefertigte Studie schlägt eine Vorgehensweise für diesen Auswahlprozess vor.
Das Projekt geht aus von einer Erläuterung der wichtigsten relevanten europäischen und nationalen Leitfäden zur Umsetzung der WRRL, sowie einer Übersichtsanalyse der für Deutschland typischen Belastungssituationen. Darauf aufbauend werden mögliche Maßnahmen und Instrumente identifiziert. Ein exemplarischer Katalog aus 27 Maßnahmen und Instrumenten findet sich im Anhang des Handbuchs. Die einzelnen Maßnahmen und Instrumente werden in einem Anhang in Form von Datenblättern näher dargestellt und erläutert. Hierbei wird eine grundsätzliche Unterscheidung zwischen Maßnahmen und Instrumenten vorgenommen: Der Begriff Maßnahme bezeichnet eine konkrete technische Vorkehrung, während Instrumente eher administrativer, ökonomischer oder auch informativer Natur sind und somit die Umsetzung der technischen Maßnahmen unterstützen.
Ausgangspunkt für die in diesem Vorhaben entwickelte Methodik ist die Bestandsaufnahme nach WRRL bis Ende 2004. Die Erfassung der Belastungssituation und der jeweiligen Verursacher führt zunächst zur Identifizierung potenzieller Maßnahmenkombinationen und unterstützender Instrumente. In einem anschließenden mehrstufigen Abwägungsprozess wird dann unter Berücksichtigung der ökologischen Wirksamkeit dieser Maßnahmenkombinationen, der Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung bis 2015, des Zeithorizontes für deren Umsetzung und einer Priorisierung mittels betriebswirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Kosten die kosteneffizienteste Kombination ermittelt. Diese Vorgehensweise stellt eine erste Empfehlung dar, wobei eine Weiterentwicklung und Konkretisierung des Vorgehens erforderlich ist. Ebenso sollte ein Abgleich mit lokalen Gegebenheiten und Erfahrungen erfolgen.
Im Rahmen des Projektes fand im September 2003 ein Expertenworkshop in Berlin statt, der dem Dialog zwischen Experten aus den Behörden, Verbänden und Wissenschaft, sowie der Validierung der Ergebnisse diente. Der methodische Ansatz, der dem Handbuch zugrunde liegt, wurde insgesamt sehr zustimmend aufgenommen. Mehr Informationen finden Sie auf der Veranstaltungsseite zum Workshop kosteneffiziente Maßnahmenkombinationen.
Inhalt des Berichts
Die Ergebnisse des Projekts wurden in zweierlei Form dokumentiert: ein kürzeres, praxisorientiertes Handbuch enthält die Arbeitsschritte, die zur Auswahl von Maßnahmenkombinationen vorrangig sind, sowie die Anhänge mit den Datenblättern zu Maßnahmen und Instrumenten. Das Handbuch ist in der Reihe UBA-Texte erschienen. Zudem wurde ein Forschungsbericht erstellt, der zusätzlich zum Inhalt des Handbuchs weiteres Hintergrundmaterial enthält.