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Kaminrunde zum Thema Ethik und Klimawandel

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Am Mittwoch, dem 26. Oktober, 2011, luden das Ecologic Institut und der German Marshall Fund (GMF) gemeinsam zu einem Diskussionsabend am Kamin ein. Im Vordergrund stand dabei die Frage nach der Rolle der Ethik in der Klima-Debatte. Die Veranstaltung bot die Möglichkeit zu  einem informellen Hintergrundgespräch über die Bedeutung von ethischen und moralischen Fragen in der Klimapolitik.

In den vergangenen Jahren lag der Schwerpunkt der politischen Diskussion zum Klimawandel in den Vereinigten Staaten auf folgenden Fragen:

  • die Bedrohung durch den Klimawandel für das künftige Wirtschaftswachstum,
  • die Aussichten für grüne Arbeitsplätze,
  • die Implikationen für die nationale Sicherheit.

Während der Debatte im US-Kongress zu möglichen regulatorischen und politischen Rahmenbedingungen in den Jahren 2009-2010 war alle Aufmerksamkeit auf das vorgeschlagene Cap-and-Trade-System gerichtet. Den ethischen Problemen des Klimawandels und den Implikationen entsprechender Lösungsvorschläge wurde hingegen wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Zu diesen wenig diskutierten Fragen zählen zum Beispiel:

  • die Auswirkungen des Klimawandels auf künftige Generationen,
  • die unverhältnismäßigen Auswirkungen auf Völker und Länder, die keine Veratwortung im Bezug auf die Entstehung des Problems tragen, und
  • die Fragen der Gleichheit und Gerechtigkeit bei der Gestaltung der entsprechenden politischen Maßnahmen.

Obwohl die vorgeschlagene Gesetzgebung einige dieser Bedenken berücksichtigte, konzentrierte sich die öffentliche Diskussion, anstatt auf moralische, stets auf wissenschaftliche und wirtschaftliche Beweggründe, sowie auf die nationale Sicherheit.

35 Gäste waren zur Diskussion dieser Fragen im Hauptsitz des GMF in Washington, DC, zusammen gekommen. Im Fokus standen folgende Bereiche:

  • welche zentralen ethischen Fragen müssen im Bezug auf den Klimawandel berücksichtigt werden?
  • Erfordern maßgebliche politische Veränderungen in den USA eine ethische Debatte?
  • Welche Rolle spielen ethische Fragen in der Klimadiskussion in Europa?

Andrew Light, Senior Fellow am Center for American Progress, bot einen Überblick über die akademische Disziplin der Umweltethik sowie Erklärungsvorschläge, warum die Theorie der Ethik von Politikern selten als Informationsquelle herangezogen wird. Ryan Streeter, Non-Resident Fellow beim German Marshall Fund und Herausgeber von ConservativeHome.com, verglich den Klimawandel mit der Reform der staatlichen Krankenversicherung und Sozialhilfe in den USA, beides langfristige Herausforderungen, die von der amerikanischen Öffentlichkeit mit ähnlicher Zurückhaltung behandelt werden. Gina Wood, Director of Policy and Planning am Joint Center for Political and Economic Studies hob die Rolle der oft ignorierten Minderheiten in dieser Debatte hervor. Eric Haxthausen, Direktor für US-Klimapolitik bei The Nature Conservancy, skizzierte eine Reihe möglicher Gründe, warum ethische Gesichtspunkte in der letztjährigen Kampagne zur US Klimagesetzgebung keine größere Rolle gespielt haben könnten. Dominic Marcellino, Fellow am Ecologic Institut, moderierte im Anschluss an die Präsentationen eine lebhafte Diskussion.

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Source URL: https://www.ecologic.eu/4432