Beyond GDP Indikatoren in Europa
- Veranstaltung
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- Ort
- Berlin, Deutschland
- Aktive Rolle
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Klaus RenningsOliver Zwirner
Das Ecologic Institut veranstaltete am 7. September 2011 einen Dinner Dialogue, der die Entwicklung von alternativen Wohlfahrtsindikatoren in Europa zum Thema hatte. Klaus Rennings vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Oliver Zwirner von der GD Umwelt der Europäischen Kommission führten in das Thema ein und starteten eine lebendige Diskussion über die Herausforderungen der Indikatorentwicklung in Europa.
Alternative Wohlfahrtsindikatoren werden entwickelt, um die Nachhaltigkeit von Politikmaßnahmen zu beurteilen und damit eine stärkere Ausrichtung von Politik auf Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Dieser Prozess wird auch Beyond GDP genannt da es im Kern darum geht, bessere Wohlfahrtsindikatoren als das BIP zu entwickeln.
Oliver Zwirner erläuterte die praktische Seite der Indikatornutzung im europäischen Politikbetrieb. Er machte deutlich, dass Indikatoren vor allem komplett und zeitnah zur Verfügung stehen müssen, damit sie in der europäischen Politik auch zur Geltung kommen. Für die Kommission sind Vergleiche zwischen Ländern und über die Zeit wichtige Informationsquellen und daher sind die Faktoren Zeitnähe und Vollständigkeit für Sie sehr zentral. Die Kommission ist nicht in der Lage Daten selbst zu sammeln, sondern ist auf die Datenlieferung der Mitgliedsstaaten angewiesen. Daher sucht sie ausdrücklich nicht nach den perfekten Indikatoren sondern nach den besten verfügbaren Indikatoren.
Klaus Rennings führte in die Arbeit des IN-STREAM Projektes ein und konzentrierte sich dabei auf den FEEM-Nachhaltigkeit-Index, der im Projekt entwickelt wurde. Die Entwicklung und die Ergebnisse dieses Index lassen einige Schlüsse über den möglichen Nutzen von Indizes in der Politikentwicklung zu. Hoch aggregierte Indizes können nicht vollständig objektiv sein da sowohl die Auswahl als auch die Gewichtung der Einzelindikatoren subjektiv ist, jedoch kann genau diese Quantifizierung der subjektiven Bewertungen der Politik wichtige Hinweise auf die zu treffenden Abwägungen geben, da subjektive Abwägungen transparent werden.
R. Andreas Kraemer, Direktor des Ecologic Instituts, leitete die folgende Diskussion, die sich auf die praktische Seite der Indikatorentwicklung und die zwangsläufigen Abwägungen zwischen Robustheit und Vollständigkeit von Indikatoren konzentrierte.