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Öffentliche Podiumsveranstaltung: Klimawandel, menschliche Sicherheit und Konflikte in Afrika

Präsentation
Datum
Ort
Berlin, Deutschland
Podiumsdiskussion

Instabile Staaten und jede Menge Konflikte - das ist ein gängiges Bild von Afrika. Der Klimawandel wird dabei als zusätzlicher Risikofaktor gesehen, der viele, häufig arme, Menschen in Afrika hart trifft. Er wird regelmäßig mit negativen Folgen für menschliche Sicherheit - ein Leben frei von Furcht und Not - in Verbindung gebracht und als Ursache für gewalttätige Konflikte genannt. Ob dieses Bild stimmt, war Gegenstand einer öffentlichen Podiumsdiskussion unter dem Titel "Klimawandel, menschliche Sicherheit und Konflikte in Afrika", organisiert vom Ecologic Institut. Ein Video der Diskussion ist online.

Die Diskussion fand am Rande eines Projekttreffens des EU-finanzierten CLICO-Forschungsprojekts statt. Von wissenschaftlicher Seite waren Dr. Simon Dalby (Carleton University, Kanada) und Dr. Yacob Arsano (Addis Abeba University, Äthiopien) an der Podiumsdiskussion beteiligt. Simon Dalby ist seit vielen Jahren eine wichtige Stimme in der Diskussion zu Umwelt und Sicherheit; Yacob Arsano forscht schwerpunktmäßig zu Wassernutzung in Afrika. Als Vertreter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung brachte Eckhard Volkmann eine Regierungsperspektive in die Diskussion ein. R. Andreas Kraemer, Direktor des Ecologic Instituts, moderierte die Diskussion.

Welche Folgen hat es, wenn der Begriff Sicherheit häufiger und in Bezug auf Umweltphänomene wie Klimawandel verwendet wird? Die Verwendung des Begriffs, so ein Ergebnis der Diskussion, lenkt Aufmerksamkeit auf solche Probleme. Seine Verwendung könnte aber auch zu vorschnellen, wenig durchdachten Reaktionen führen. Sicherheit ist ein abstraktes Konzept; die Teilnehmer der Podiumsdiskussion mahnten deswegen an, Risiken konkret zu benennen. "Wenn jemand hungrig ist, soll man sagen, dass er hungrig ist.", so einer der Podiumsteilnehmer.

Das Podium diskutierte auch, wie anfällig für die Folgen des Klimawandels Länder der sogenannten Dritten Welt und insbesondere Afrikas sind. Es werde, so einer der Podiumsteilnehmer, beim Reden über den Klimawandel und seine Folgen in Entwicklungsländern viel übertrieben: "Es gibt eine Art Umweltpanik." Ein anderer Podiumsteilnehmer betonte demgegenüber, dass der Klimawandel für Afrika aufgrund weitverbreiter Armut und relativ schwacher formellen Institutionen eine große Herausforderung darstelle. Die Stärkung lokaler Akteure und Institutionen im Umgang mit Umweltveränderungen sei wichtig.

Vertreter des Publikums machten besonders auf die Rolle der Industrieländer aufmerksam. Sie tragen, zum Beispiel durch Subventionen oder ihren Lebensstil dazu bei, dass andere Länder besonders anfällig für die Folgen des Klimawandels sind. In Marokko, so ein Teilnehmerin der Veranstaltung, helfen von der EU-finanzierte Projekte zwar dabei, die EU auch in Zukunft mit genügend Lebensmitteln zu versorgen; gleichzeitig wird die Lebenssituation der lokalen Bevölkerung durch diese Projekte aber prekärer.

Die Veranstaltung fand am 17. Februar 2011 in der Hertie School of Governance, Berlin, statt.

Ein Video von der Veranstaltung findet sich hier.

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Berlin, Deutschland
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Source URL: https://www.ecologic.eu/3974