Integriertes Wasser- und Landmanagement auf der regionalen SADC- und der EU-Ebene
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Der Zusammenhang zwischen Wasser und Land und die Relevanz dieser Ressourcen für nachhaltige Entwicklung wurden bereits ausführlich nachgewiesen. Trotzdem werden beide Ressourcen zumeist immer noch als getrennte Themen betrachtet und nur wenig Forschung konzentriert sich auf die zahlreichen Verbindungen zwischen diesen beiden Themenfeldern. Integrierte Politik, Planung und Management von Wasser- und Landressourcen kann jedoch von Nutzen sein und innovative Möglichkeiten zu regionaler und ökonomischer Entwicklung bieten, weil sie zur Stabilität von Ökosystemen beitragen, zu nachhaltigen Lebensräumen oder zu Lebensmittelsicherheit. Das Projekt zielte deshalb darauf ab, die bilaterale Zusammenarbeit zwischen Südafrika und Deutschland zu stärken, indem eine Forschungsgruppe eingerichtet wurde, die gemeinsam das Zusammenspiel zwischen Wasser- und Landpolitiken untersucht hat.
Das Verhältnis zwischen Land- und Wasserrechten ist politisch, ökonomisch und kulturell komplex und diese Komplexität wird mit fortschreitendem Klimawandel noch zunehmen. Das stellt bereits im Europäischen Kontext eine Herausforderung dar, noch mehr jedoch in verschiedenen Regionen Afrikas, wo Gemeinden durch die tiefgreifenden Veränderungen des Klimawandels wesentlich verwundbarer sind.
Ziele dieses Projektes waren:
- eine breite Wissensgrundlage bereit zu stellen, um gemeinsame Forschungsaktivitäten anzustoßen, die darauf abzielen, Land- und Wassermanagementthemen noch besser zu verstehen und
- potenzielle Überlappungen und Austauschmöglichkeiten zwischen der EU und Southern African Development Community (SADC) zu erforschen.
Die relevanten Fragen in diesem Zusammenhang waren:
- Welches sind die erfolgreichen Politiken, die in beiden Regionen hinsichtlich der Verbindung von Wasser- und Landfragen umgesetzt werden, gerade vor dem Hintergrund, dass der Klimawandel auch Unsicherheiten mit sich bringt?
- Welches sind die tatsächlichen und potenziellen Konflikte, die an dieser Schnittstelle entstehen?
- Welches sind erfolgreiche Management- und Governancestrukturen, die in nationalen und regionalen Kontexten umgesetzt werden, um Anreize zu schaffen und Anleitung zu geben, um dieser komplexen Managementaufgabe gerecht zu werden?
- Wie kann die erfolgreiche Integration von Wasser- und Landmanagementpolitiken zu nachhaltiger Entwicklung beitragen?
Das Ecologic Institut und der Council for Scientific and Industrial Research (CSIR) entwickelten gemeinsam eine Forschungsagenda, um Landreformen und Urbarmachungen in zwei Mitgliedstaaten der Southern African Development Community (SADC) zu untersuchen. Dabei wurden Unterschiede, wie Landreformprozesse hinsichtlich Land- und Wasserrechten, die in diesen Ländern durchgeführt wurden, untersucht. Auf regionaler Ebene wurde analysiert, ob die regionalen Politiken zu diesen Prozessen beigetragen, diese behindert oder gar nicht beeinflusst haben. Die Ergebnisse gingen dann in die Empfehlungen zu nationalen Umsetzungen ein.
Für den Europäischen Kontext wurde eine Übersicht erstellt, welche Verknüpfungen in den letzten Jahren zwischen den Hauptpolitikfeldern der Europäischen Union (EU), die sich mit Wasser- und Landmanagement beschäftigen, hergestellt wurden. Dazu zählen beispielsweise die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) [pdf, 890 KB, deutsch], die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) [pdf, 3,3 MB, deutsch] und Landnutzungspolitiken. In einem zweiten Schritt wurden die Mechanismen untersucht, die eingesetzt werden, um die Umsetzung dieser Politiken auf Ebene der Mitgliedstaaten umzusetzen. Dazu wurde für zwei Mitgliedstaaten untersucht, welche Auswirkungen EU Politiken auf Land- und Wassermanagementthemen in den jeweiligen nationalen Kontexten haben.
Schließlich wurden Politikempfehlungen daraus abgeleitet, wie die beiden Regionen Land- und Wasserrechte in ihren Mitgliedstaaten umgesetzt haben.
In erster Linie ging es bei diesem Projekt darum, eine Mehrebenenanalyse von Politikimplementierungen in zwei zusammenhängenden Politikfeldern zu konzeptualisieren. Dadurch, dass ein gemeinsamer Vergleichsrahmen entwickelt wurde, war es auch möglich, potenzielle Wege für den Politik- und Wissenstransfer zwischen der SADC und der EU aufzudecken. Die Ergebnisse haben auch zu einem besseren Verständnis der Mehrebenendimension und der Integration von verschiedenen Umweltpolitikfeldern im Europäischen und Südafrikanischen Kontext geführt.