Am 22. März 2011 beschloss der Ministerrat von Baden-Württemberg das neue Klimaschutzkonzept 2020PLUS. Das Konzept setzt ehrgeizige Ziele: Bis 2020 soll der Treibhausgasausstoß des Landes gegenüber 1990 um 30% gesenkt werden. Ziel bis 2050 ist die Absenkung der Emissionen auf zwei Tonnen pro Kopf. Um dies zu erreichen wurden insgesamt 145 Einzelmaßnahmen vereinbart, die zur effizienteren Nutzung von Energie in allen Wirtschaftsbereichen und zum Ausbau der Erneuerbaren Energien beitragen sollen. Es sollen heute die Weichen gestellt werden, um bis 2050 nahezu 100% des Stroms im Südwesten aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Das Ecologic Institut unterstützte das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg bei der Erarbeitung des Klimaschutzkonzepts 2020PLUS. Als Projektmanager leistete das Ecologic Institut wissenschaftliche Zuarbeit und unterstützte das Ministerium bei der Einbindung von Experten und Interessenvertretern.
Klimaschutz ist eine langfristige Aufgabe, die nur in einer gemeinsamen Anstrengung aller gesellschaftlichen Gruppen bewältigt werden kann. Am Beginn der Entwicklung des Klimaschutzkonzepts 2020PLUS stand deshalb die Frage, wie ein klimafreundliches Baden-Württemberg im Jahr 2050 aussehen könnte. Diese Vision leitete die weitere Arbeit und bildete zusammen mit einer detaillierten Untersuchung der Potenziale auch die Grundlage für die Definition von ehrgeizigen Klimaschutzzielen für die Zeithorizonte 2020 und 2050. Zusammen mit Experten und Bürgern wurden im Anschluss Umsetzungsmaßnahmen für die Dekade 2010 bis 2020 definiert. Aufgrund der neuen Situation nach der Nuklearkatastrophe in Japan werden die zu Grunde liegenden Berechnungen für den Umwandlungssektor überdacht und auch die Maßnahmen in diesem Bereich angepasst werden müssen. Dennoch legt das Konzept in seiner langfristigen Ausrichtung den Grundstein für eine ambitionierte Klimapolitik in Baden-Württemberg.
Das Ecologic Institut unterstützte das Ministerium u. a. bei der Organisation eines Expertensymposiums und der Durchführung einer Internetkonsultation, die Bürger/innen, Wirtschaftsverbänden, Unternehmen, Kommunalvertreter/innen, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Gruppen die Möglichkeit bot, ihre Ziele und Maßnahmenvorschläge für das neue Klimaschutzkonzept einzubringen. Außerdem erarbeitete das Ecologic Institut Vorschläge für Klimaschutzmaßnahmen in den Sektoren Landwirtschaft und Abfall sowie akteursbezogenen Querschnittsmaßnahmen für die Bereiche kommunaler Klimaschutz, klimafreundliches Wirtschaften und Umweltbildung.