Süßwasserbiodiversität und die Prozesse, die diese erhalten, sind auf europäischer und der globalen Ebene für die meisten Süßwasserorganismen kaum erforscht. Das FP7-Projekt BioFresh hat eine öffentlich zugängliche Informationsplattform für Biodiversität errichtet, um den beträchtlichen Informationsumfang über die Süßwasserartenvielfalt zu bündeln, welcher auf einer Vielzahl von Datenbanken verstreut war. Dieses Portal erlaubt WissenschaftlerInnen und PlanerInnen die Auswertung und Prüfung der Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf die Süßwasserbiodiversität, um eine wirkungsvollere Schutzplanung zu ermöglichen.
Hintergrund
WissenschaftlerInnen und Wasserressourcen-ManagerInnen haben eine beträchtliche Datenmenge bezüglich der Süßwasserorganismen gesammelt und doch ist es selten möglich, die geographische Ausbreitung eines Organismus zu beschreiben. Dies liegt daran, dass die Daten auf viele lokale Datenbanken verstreut und der Öffentlichkeit teilweise nicht zugänglich sind.
So ist ein integrierter und öffentlich zugänglicher Datensatz nicht nur wertvoll für den Schutz der Wasserökosysteme und förderlich für ein besseres Verständnis ihrer weitreichenden Leistungen, sondern ermöglicht weiterhin, dass wirkungsvolle regionale Pläne für den Schutz der Artenvielfalt ausgearbeitet werden können.
Ziele
Die Gesamtzielsetzung des Projektes lag in der Ausweitung der Kapazitäten zum Schutz und zur Bewirtschaftung der Süßwasserartenvielfalt angesichts des globalen Klimawandels und der sozioökonomischen Veränderungen.
Dieses wurde erreicht durch:
- Errichten einer Informationsplattform als Zugang für Fachinformationen zur Süßwasser-Biodiversität,
- Vorhersagen der Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf die Süßwasserartenvielfalt und den daraus resultierenden vielfachen Stressoren auf globaler, europäischer und lokaler Ebene, inklusive der Berücksichtigung von Klima- und sozioökonomischen Belastungen,
- Steigerung des Verständnisses unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, politischen EntscheidungsträgerInnen und der Öffentlichkeit hinsichtlich der Dringlichkeit des Süßwasserartenschutzes und gleichzeitige Verbesserung von gegenwärtigen Strategien zum Schutz der Artenvielfalt und Unterstützung von EU-Richtlinien (z. B. WRRL, Richtlinie zu Flora-Fauna-Habitaten) und der Ziele internationaler Umweltabkommen.
Ecologic Institut in BioFresh
BioFresh wurde in drei interaktiven Arbeitsblöcken und neun integrierten Arbeitspaketen organisiert. Block 1 (inkl. AP 1-3) war der Datenbank-Block. Block 2 (inkl. AP 4-6) stellte den wissenschaftlichen Bereich dar, während sich Block 3 (inkl. AP 7-8) mit Politik und Öffentlichkeitsarbeit beschäftigte. Als einer von 19 Projektpartnern lag der Focus der Arbeit des Ecologic Instituts in der Erforschung der gegenwärtigen Leistungen, die die Ökosysteme der Süßwasserbiodiversität erbringen, und wie diese von den Veränderungen der Biodiversität in Zukunft beeinträchtigt werden (AP 6). Das Ecologic Institut hat ebenfalls einen Beitrag im Bereich Öffentlichkeitsarbeit geleistet, um das Bewusstsein für die Thematik zu stärken (AP 8). Unsere Aktivitäten haben sich auf einen effektiven Dialog zwischen Wissenschaft und Politik konzentriert, sowie auf die Entwicklung von angemessenen Strategien für die Kommunikation mit politischen EntscheidungsträgerInnen und der Erstellung von differenziertem, für verschiedene Politikbereiche (z. B. Biodiversität, Wasser, Landwirtschaft) aufgearbeitetem, Informationsmaterial für die Verbreitung der Projektergebnisse.
Dieses Projekt gehörte zum Beitrag des Ecologic Instituts zum internationalen Jahr der Biodiverstität 2010.