Klimapolitik in Europa und den USA
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- Ort
- Chesapeake Bay bei Washington, DC, Vereinigte Staaten von Amerika
Im Rahmen der Transatlantischen Klimabrücke organisierte das Ecologic Institut einen Mediendialog, bei dem im Vorfeld der COP 15 in Kopenhagen die Klima- und Energiepolitik Deutschlands und der USA im Kontext der wichtigsten klima- und energiepolitischen Herausforderungen diskutiert wurde. Der Austausch fand vom 9. bis 11. November 2009 nahe Washington, DC in der Chesapeake Bay statt und brachte insgesamt 25 deutsche und amerikanische Journalisten und Klimaexperten zusammen. Das Programm wurde durch eine Exkursion in die Chesapeake Bay ergänzt.
Der Mediendialog hatte unterschiedliche Zielsetzungen: Zum einen sollte den Journalisten die Möglichkeit gegeben werden, sich über den aktuellsten Stand der Verhandlungen vor Kopenhagen zu informieren und die relevanten Themen, die im Zusammenhang der Klimaverhandlungen stehen, zu diskutieren. Darunter fielen insbesondere die Bereiche Klima und Sicherheit, Klimaanpassung sowie die Frage, ob Klimaschutz eher einen Kosten- oder einen Nutzenfaktor in der Wirtschaft darstellt. Auch die Idee eines "Green New Deal", durch den die Wirtschaftskrise aufgrund nachhaltiger Investments und Innovationen angekurbelt werden könnte, wurde diskutiert. Zweitens wurde den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben, sich hinsichtlich der genannten Themen ausführlich auszutauschen. Dabei spielten vor allem die unterschiedlichen Debatten in Deutschland (und Europa) und in den USA sowie die öffentliche Wahrnehmung und die Rolle der Medien in den jeweiligen Ländern eine Rolle. Schließlich wurde die Thematik des Mediendialogs durch einen konkreten lokalen Bezug transparent gemacht: Eine Exkursion in die Chesapeake Bay informierte über Konsequenzen eines Anstiegs des Meeresspiegels in der Region. In ergänzenden Vorträgen zu diesem Thema wurde auch ein Bezug zu regionalen Anpassungsstrategien für die deutsche Ostseeküste hergestellt.
Das Programm des Mediendialogs startete mit der Präsentation einer dänischen Perspektive des bevorstehenden Klimagipfels, da Dänemark als Gastgeber fungiert. Dabei wurde auch eine Einschätzung des möglichen Einflusses der deutschen und amerikanischen Klimapolitik für den Erfolg der Verhandlungen gegeben. Kurzpräsentationen zum Thema Klima und Sicherheit und zu Chancen für „grüne“ Arbeitsplätze und erneuerbare Energien bildeten die Grundlage für eine Podiumsdiskussion am Ende des ersten Konferenztages.
Einen Schwerpunkt der Diskussionen betraf im folgenden die Klima- und Energiepolitik Deutschlands und der USA. Hierbei wurden insbesondere regionale Anstrengungen in den USA betont, die beispielsweise durch die "Regional Greenhouse Gas Initiative" (RGGI) oder die "Western Climate Initiative" (WCI) zum Ausdruck kommen. Des Weiteren wurden bereits vorhandene Kooperationen zwischen Entscheidungsträgern in Deutschland und den USA hervorgehoben.
Weitere Podiumsdiskussionen konzentrierten sich auf den Stand der Forschung im Bereich Klimawandel, die volkswirtschaftlichen Kosten des Nichthandelns, Chancen für eine kohlenstoffarme Wirtschaft (“low-carbon-economy”) und die damit verbundenen Möglichkeiten verstärkter Investitionen umweltfreundlicher Industrien, z.B. aus dem Sektor der erneuerbaren Energien.
Die ergänzende Exkursion führte die Teilnehmer u. a. zum Chesapeake Bay Environmental Center. Hier wurden neben der Darstellung des Ökosystems auch Herausforderungen dargestellt, mit denen die Region in den kommenden Jahren durch einen Anstieg des Meeresspiegels und damit verbundener Erosion konfrontiert sein wird. Durch eine Präsentation des deutschen Projektes RADOST (Regionale Anpassungsstrategien für die deutsche Ostseeküste) wurde ein Bezug zu den jeweils ähnlich gelagerten Herausforderungen sowie die Notwendigkeit von Kooperationen und Erfahrungsaustausch hergestellt.
Weiterführende Links:
- Successful Transatlantic Media Dialogue Ahead of Copenhagen Climate Summit (Transatlantic Climate Bridge Website on Germany.info, Englisch)
- All Eyes on Copenhagen (Monique A. Hitchings, Editor-in-Chief von FUEL, Dezember 2009, Englisch) [pdf, 82 KB, Englisch]
- USA-China-Dialog: Letzte Chance verpasst? (Susanne Götze, heise.online, 20. November 2009, Deutsch)
- Das Wasser steigt vor Washington (Jörg Michel, Berliner Zeitung, 20. November 2009, Deutsch)
- König ohne Land: Obamas Klima-Wende hängt im Kongress fest. Warum sich das Warten lohnen könnte? (Jürgen Polzin, WAZ, 17. November 2009, pdf, 141 KB, Deutsch)
- Avoiding COP15 Burnout with "Expectation Management - Summary of opinions at the Media Dialogue (Tom Schuenemann, Publisher, Globalwarmingisreal.com; Gast Blog Artikel auf triplepundit.com, November 16, 2009, Deutsch)
- Das Zünglein an der Klimawaage - Die Haltung der USA ist entscheidend für den Erfolg der Kopenhagen-Konferenz (Susanne Götze, Neues Deutschland, 14. November 2009, Deutsch)
- China soll Regeln festklopfen (Susanne Götze, taz, 13. November 2009, Deutsch)
- Climate Change Economics; 'Big Ticket' Items for Copenhagen (Monique A. Hitchings, Editor-in-Chief of FUEL, November 13, 2009, Englisch)
- US-China-Dialog: Letzte Chance für Kopenhagen (Susanne Götze, wir-klimaretter.de, 12. November 2009, Deutsch)
- A National Security Perspective on Climate Change (Tom Schuenemann, Publisher, Globalwarmingisreal.com, November 12, 2009, Englisch)