Unterschiede in der Bewertung und dem Management von Risiken sowie dem Umgang mit Unsicherheiten in der Regulierung sind ein Konfliktherd im Verhältnis zwischen den USA und Europa. Ein transatlantischer Dialog unter dem Titel "The Reality of Precaution" unter Leitung des Center for Environmental Solutions an der Duke University und der Group of Policy Advisors der Europäischen Kommission geht den Erfahrungen mit der praktischen Handhabung des Vorsorgeprinzips (oder Besorgnisgrundsatzes) nach. Der German Marshall Fund of the United States (GMF) unterstützt die Mitwirkung von R. Andreas Kraemer an diesem Dialog.
Die Veranstaltungsserie untersucht das Vorsorgeprinzip und dessen Verankerung in geltenden Regelungen der USA und Europas. Sie geht über die aktuellen Phrasen von mehr Vorsorge in Europa (z .B. im Zusammenhang mit Biotechnologie, Rindfleischhormonen und Klimawandel) hinaus und betrachtet eine Vielzahl konkreter Beispiele in den USA (z. B. Kernkraft, bleihaltiges Benzin, Rauchen, Rinderwahnsinn). Dadurch wird das gegenseitige transatlantische Verständnis angesichts der Komplexität der risikoeinschränkenden Regulierungen gestärkt. Das Projekt analysiert, warum unterschiedliche Gesellschaften verschiedene Risiken politisch aufgreifen und ihnen mehr Beachtung schenken. Zusätzlich werden Empfehlungen erarbeitet, wann Vorsorge in Hinblick auf Risikoabwägungen sinnvoll ist.
Das Projekt vergleicht mit Hilfe der vier transatlantischen Dialoge das Maß an Vorsorge in Regelungen zu ausgewählten Risiken in ausgewählten Staaten. Ein Schwerpunkt liegt auf den USA und Europa (sowohl Europäische Union also auch deren Mitgliedstaaten). Dadurch wird ein besseres Verständnis entwickelt zu:
- den Faktoren, die die Entstehung und Seltenheit vorsorgender Regelungen beeinflussen,
- den Folgen vorsorgender Regelungen in der Praxis,
- wann und in welchem Ausmaß vorsorgende Regelungen wünschenswert sind.
Durch diese neue und tiefe Analyse leistet die Veranstaltungsserie einen Beitrag dazu, die Diskussion zum Vorsorgeprinzip zu einem funktionalen und bereichernden Dialog zu entwickeln.