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Neue Kooperationsformen für die Transformation regionaler Agri-Food-Systeme

Eine Zusammenstellung für das Handlungsfeld "Zugang zu Land"

Publikation
Zitiervorschlag

Rogga, Sebastian; Annette Piorr, Katrin Martens 2024. Neue Kooperationsformen für die Transformation regionaler Agri-Food-Systeme. Eine Zusammenstellung für das Handlungsfeld "Zugang zu Land". ZALF, Ecologic Institut: Müncheberg, Berlin.

Globale Agrar- und Ernährungssysteme (Agri-Food-Systeme, AFS) sind stark industrialisiert und konzentrieren einen Großteil der Macht in den Händen weniger multinationaler Konzerne. Dies führt zu sozialer Ungleichheit, ökologischen Schäden und unfaire Arbeitsbedingungen. Gleichzeitig tragen globalisierte Systeme erheblich zu Ernährungsproblemen bei, wie z. B. Krankheiten durch verarbeitete Lebensmittel. Angesichts dieser Herausforderungen gewinnen regionale Ansätze zunehmend an Bedeutung.

Regionale Agrar- und Ernährungssysteme als nachhaltige Alternative

Regionale Agri-Food-Systeme bieten eine Möglichkeit, die negativen Folgen der Globalisierung zu reduzieren. Sie setzen auf kürzere Wertschöpfungsketten, fördern regionale Wirtschaftskreisläufe und tragen zur Reduzierung von CO₂-Emissionen bei. Zudem ermöglichen sie eine Rückverfolgbarkeit der Nahrungsmittel und eine enge Verbindung zwischen Produzenten und Konsumenten. Besonders in Metropolregionen wie Berlin-Brandenburg bestehen hier große Potenziale für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion.

Neue Kooperationsmodelle zur Förderung von Nachhaltigkeit

Das Forschungsprojekt KOPOS untersucht, wie neue Kooperations- und Poolingmodelle in regionalen Agrar- und Ernährungssystemen eingesetzt werden können, um nachhaltigere und widerstandsfähigere Versorgungssysteme zu etablieren. Solche Modelle beinhalten beispielsweise die Bündelung von Ressourcen und den gemeinsamen Zugang zu Land. Ein Ziel ist es, Barrieren wie die steigenden Kosten für landwirtschaftliche Flächen zu überwinden und Junglandwirten den Einstieg zu erleichtern.

Praxisbeispiele und innovative Ansätze

Die im Projekt untersuchten Modelle umfassen Kooperationsformen wie Genossenschaften, Solidarische Landwirtschaften (SoLaWi) und Plattformen zur Vermittlung von landwirtschaftlichen Flächen. Diese fördern nicht nur die wirtschaftliche Zusammenarbeit, sondern auch den Wissenstransfer und die soziale Vernetzung. Ein Beispiel ist die "Regionalwert AG", die Kapital von Bürger:innen bündelt, um regionale Betriebe zu unterstützen.

Projektinformationen

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte KOPOS-Projekt entwickelt praxisnahe Lösungen, um regionale Agrar- und Ernährungssysteme u. a. in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg zu stärken und die landwirtschaftliche Nutzung durch kooperative Modelle zu sichern​.

Kontakt

Katrin Martens (ZALF)

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Sprache
Deutsch
Autorenschaft
Sebastian Rogga (ZALF)
Annette Piorr (ZALF)
Credits

Unter Mitwirkung von:

Handlungsfeld Fläche
Julia Jägle, Johanna Meier & Jennifer Rahn, Ecologic Institut

Finanzierung
Jahr
Umfang
27 S.
Projekt
Projekt-ID
Inhaltsverzeichnis
Schlüsselwörter
regionale Landwirtschaft, nachhaltige Lebensmittelproduktion, Agrargenossenschaften, Zugang zu Agrarland, Landnutzung, regionale Wertschöpfungsketten, Kooperationsmodelle Landwirtschaft, Poolingmodelle, solidarische Landwirtschaft, urbane Landwirtschaft, nachhaltige Agrarsysteme, Ressourcenteilung
Berlin-Brandenburg, Metropolregion, Bernau, Frankfurt an der Oder, Alt-Madlitz, Oderbruch, Landkreis Märkisch-Oderland, Pretschen, Unterer Spreewald, Neuendorf, Havelland-Fläming, Spandau, Brandenburg, Berlin, Deutschland
Kooperations- und Poolingmodelle, KPMs, Inkubatorenmodelle, Solidarische Landwirtschaft, SoLaWi, Erzeugergemeinschaften, Mietgärten, Selbsterntegärten, FoodCoops, Konsumentengemeinschaft, Bürgergenossenschaft, Genossenschaftsmodell, Crowdfunding, Erbpachtmodell, Wissenstransfer und Mentoring, Franchising-Modelle

Source URL: https://www.ecologic.eu/19841