Allein zwischen 1990 und 2000 wurden in Europa mehr als 800,000 Hektar bebaut. Die Gründe dafür sind eher sich ändernde Lebensstile als Bevölkerungswachstum. Der Flächenverbrauch pro Person hat sich während der letzten 50 Jahre mehr als verdoppelt. Laut einer Studie der European Environment Agency ist heute mehr als ein Viertel der Fläche Europas direkt durch Zersiedelung beeinträchtigt. In der Studie werden politische Maßnahmen zur Bekämpfung der Zersiedelung vorgeschlagen. R. Andreas Kraemer, Direktor des Ecologic Instituts, trug als externer Experte zur Studie bei.
Die Studie wurde für all jene geschrieben, die aktiv im Flächenmanagement in Europa tätig sind. Das Ziel ist es, über die heutigen Auswirkungen von Zersiedelung in Europa zu informieren und darauf hinzuweisen, dass ohne gemeinsame Aktion von allen Verwaltungsstellen zur Bekämpfung der zugrundeliegenden Ursagen, die sozio-ökonomische und ökologische Zukunft unserer Städte und Regionen gefährdet ist.
In Kapitel 2 und 3 werden die Muster der Landschaftszersiedelung dargestellt, welche Europa seit der Nachkriegszeit geprägt haben. Diese Muster stehen im Zusammenhang mit sozialen und ökonomischen Trends, die die zugrundeliegenden Push-Faktoren dieser Zersiedelung bilden.
Kapitel 4 bewertet die Auswirkungen der Zersiedlung und kommt zu dem Ergebnis, dass eine sich ausdehnende Stadt massive ökologische, soziale und ökonomische Folgen hat, die nicht nur die Stadt selbst, sonder auch die umgebende Region beeinträchtigen.
Schließlich werden in Kapitel 5 die Prinzipien untersucht, die einen Rahmen für europäische Maßnahmen bilden könnten, um die Zersiedelung einzudämmen. Dies würde eine stärkere Kohärenz politischer Maßnahmen, verbesserte Politikintegration, Koordination verschiedener Politikbereichen und eine Politikdefinition auf der Grundlage der Prinzipien nachhaltiger Entwicklung erfordern.