Unter dem Eindruck der Finanz- und Wirtschaftskrise hat die EU das Instrumentarium zur Regulierung des Finanzmarktes weiterentwickelt und verschärft. Dieser Prozess hat auch Auswirkungen auf die Akteure am europäischen Kohlenstoffmarkt und ihre Handelsstrategien. Dieser Abschlussbericht versammelt die Ergebnisse von drei Analysen:
- eine juristische Analyse der verschiedenen Änderungen in der EU-Finanzmarktregulierung, und ihrer möglichen Auswirkungen auf die Akteure am europäischen Kohlenstoffmarkt;
- eine empirische Analyse der Akteure am europäischen Kohlenstoffmarkt, gestützt unter anderem auf eine Auswertung von 400 Unternehmen mit ETS-Bezug und ihrer Mitgliedschaften an den führenden Börsen für Emissionszertifikate, sowie ihren Konten im europäischen Emissionshandelsregister, und
- die Auswertung einer Befragung unter den deutschen Anlagenbetreibern, die unter den EU-Emissionshandel fallen, zu ihren jeweiligen Handelsstrategien, ihren bevorzugten Zugangskanälen zum Kohlenstoffmarkt, und ihren Erwartungen für die zukünftige Entwicklung.
Die unterschiedlichen Bestandteile des Projekts ergänzen sich zu dem Bild, das nur sehr wenige Marktakteure den Kohlenstoffmarkt in seiner gesamten Komplexität und Vielfalt nutzen. Dagegen verfolgt ein großer Teil der Akteure eine sehr begrenzte, pragmatische Handelsstrategie, die sich auf das Nötigste beschränkt. Auch deshalb sind die Änderungen, die sich durch die europäische Finanzmarktregulierung ergeben, letztlich nur für einen kleinen Teil der Marktakteure am europäischen Kohlenstoffmarkt relevant – der allerdings einen großen Teil des Handelsvolumens auf sich vereint.