Das Europäische Forum zu Lebensmittelverschwendung von Konsument*innen (European Consumer Food Waste Forum) ist ein multidisziplinäres Forum, das im Oktober 2021 von der Gemeinsamen Forschungsstelle in Zusammenarbeit mit der Generaldirektion für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (GD SANTE) eingerichtet wurde. Ziel des Forums ist es, Lösungen und Instrumente zu entwickeln, die dazu beitragen, die Lebensmittelverschwendung auf der Konsumebene, einschließlich der Haushalte und der Lebensmitteldienstleister*innen, zu reduzieren, um so die Transformation zu einem nachhaltigen Ernährungssystem der EU beizutragen. Stephanie Wunder und 15 weitere Praktiker*innen und Forscher*innen werden mehrdimensionale Instrumente zur Reduktion der Lebensmittelverschwendung von Verbraucher*innen identifizieren und entwickeln, die sowohl die Motivation der Verbraucher*innen als auch ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten zur Änderung des entsprechenden Verhaltens berücksichtigen. Die Instrumente werden auf mehreren Ebenen ansetzen und sowohl die Rolle der Verbraucher*innen als auch die anderer wichtiger Akteur*innen, die sich für die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung einsetzen, berücksichtigen.
Wie in der Farm to Fork Strategie der EU vorgesehen, sollen bis Ende 2023 Ziele zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung in der gesamten EU festgelegt und bis Ende 2022 die EU-Vorschriften für die Kennzeichnung von Lebensmitteln mit dem Verbrauchsdatum und dem Mindesthaltbarkeitsdatum überarbeitet werden. Vor diesem Hintergrund zielt das Forum konkret darauf ab, Daten zu sammeln, um evidenzbasierte Maßnahmen und Lösungen zu ermitteln, die zur Arbeit der EU-Plattform für Lebensmittelverluste und -verschwendung und anderer Akteur*innen beitragen. Zu den zentralen Themen auf Konsumebene, mit denen sich die Praktiker*innen und Forscher*innen befassen, gehören die Treiber von Lebensmittelverschwendung und die Hebelpunkte für Verhaltensänderungen, die derzeitigen Aktivitäten zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung in den EU-Mitgliedstaaten und die Ausgestaltung eines mehrdimensionalen, mehrstufigen und evidenzbasierten Tools für Akteur*innen, die sich mit der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung befassen.